Hightech gepaart mit Energiewende

Forschung und Entwicklung stehen am „High Tech Campus Villach“ im Mittelpunkt. © Michael Stabentheiner

Kärnten hat sich als Forschungs- und Technologiestandort international einen Namen gemacht. Und ist ab 2023 Partner des Adria-Hafens Triest.

Kärnten hat eine klare strategische Ausrichtung, mit dem Ziel, das Land als Wirtschaftsstandort, als Lebens- und Arbeitsraum, als Bildungs- und Gesundheitsstandort weiterzuentwickeln – und zur kinder- und familienfreundlichsten Region Europas zu machen. Dafür werden die Sozialpartner in Regierungssitzungen miteingebunden, werden Experten hinzugezogen und es wird dafür mithilfe eines marktorientierten Standortmarketings bis weit über die Grenzen um Investoren und dringend benötigte Arbeitskräfte geworben.

Das Jahr 2022 war von einem wirtschaftlichen Aufholprozess gekennzeichnet. Laut Statistik Austria hatte Kärnten den geringsten Einbruch im Corona-Krisenjahr 2020 und erzielte im Jahr 2021 mit plus 7,3 Prozent das höchste Wirtschaftswachstum aller Bundesländer Österreichs. In der Herstellung von Waren konnte ein reales Plus der Bruttowertschöpfung von 19,9 Prozent erreicht werden. Dafür verantwortlich: vor allem der Bereich Elektronik. 

Innovation, Forschung, Entwicklung
Kärnten ist – und das seit der Rekordinvestition von „Infineon“ auch deutlich sichtbar – ein Hightech-Standort mit Schwerpunkten im Bereich der Sachgüterproduktion, u. a. Electronic Based Systems (EBS), Maschinenbau etc., IKT bzw. der grünen Technologien. Durch Maßnahmen zur Stärkung des Bildungs-, Forschungs- und Technologiestandortes ist es zunehmend gelungen, von einer verlängerten Werkbank für internationale Unternehmen etwa im Bereich Leder- bzw. Schuhindustrie zu einem Technologie- und Forschungsstandort zu werden und damit auch Fachkräfte aus anderen Regionen anzuziehen. Aktuell arbeiten knapp 16.000 Menschen innerhalb dieses produzierenden Sektors.

Massiv gestärkt wird auch der Bereich der Forschung und Entwicklung (F&E). Mit den Investitionen in das Innovations- und Forschungssystem etwa im Bereich des „Lakeside Science & Technology Parks“ (in unmittelbarer Nähe zur Uni Klagenfurt) oder des „High Tech Campus Villach“ (mit der FH Kärnten und den Silicon Austria Labs) wird die Sichtbarkeit weiter erhöht.

Green Economy: Kärnten ist, was die Nutzung erneuerbarer Energieträger anbelangt, österreichweit Spitzenreiter. © Monte Nero Productions

Kooperation und Energiewende
Die besondere geografische Lage Kärntens, die Nähe zu den Adria-Häfen Triest und Koper bzw. der Ausbau der Baltisch-Adriatischen Achse (inkl. Koralmbahn) macht das Logistik Center Austria Süd (LCA Süd) zu einem erstklassigen Verkehrsknotenpunkt. Seit heuer wird ein Teil der Container im Hafen Triest auf Güterzüge geladen, nach Kärnten transportiert und im LCA Süd verzollt. Durch diesen Zollkorridor rücken Italien und Österreich wirtschaftlich noch näher aneinander.


Weiters steht die Schaffung einer umweltfreundlichen, sicheren und kostengünstigen Energieversorgung und damit -sicherheit im Fokus. Mit dem Ausbau erneuerbarer Energieträger im Bereich Wärme- und Stromversorgung hat sich der Anteil dieser von unter 40 Prozent im Jahr 2005 auf knapp 60 Prozent im Jahr 2020 erhöht. Kärnten ist, was die Nutzung erneuerbarer Energieträger anbelangt, österreichweit Spitzenreiter. Dennoch stehen für die nächsten Jahre noch große Anstrengungen bevor, um den vollständigen Ausstieg aus fossilen Energieträgern (insbesondere im Bereich Mobilität) zu schaffen.

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