Strenge Kreditvergaben schüren Sorgen vor Markteinbruch bei Fertighäusern.
Die verschärften Kreditvergaberichtlinien bringen zunehmend die österreichische Fertighaus-Branche in Bedrängnis. Wie der österreichische Fertighausverband heute Vormittag mitteilt, drohe spätestens im Sommer ein Markteinbruch. Nach dem Boom der vergangenen Jahre sei die Zahl der Aufträge stark rückfällig gewesen. Christian Murhammer, Geschäftsführer des Österreichischen Fertighausverbands, fordert jedenfalls, die Vergaberichtlinien wieder rasch zu entschärfen: „Wenn sich nicht rasch etwas ändert, dann müssen die Unternehmen ihre Kapazitäten stark anpassen – und das würde nicht nur auf die Beschäftigungszahlen in der Branche starke Auswirkungen haben, sondern die gesamte Wertschöpfungskette bis hin zu Handwerkern und Baustoffhändlern massiv betreffen.“
Demnach würden laut Fertighausverband bereits einige Banken einen Rückgang bei Immo-Krediten um ein Drittel, der Neuverkauf bewege sich auf dem niedrigsten Niveau seit Jahrzehnten. Ohnehin würden bereits Faktoren wie Inflation, steigende Zinsen und hohe Grundstückspreise für eine starke Verunsicherung bei Österreichs Baufamilien sorgen, mit der Verschärfung der Kreditvergaberichtlinien seien dann viele Projekte entweder verschoben oder ganz aufgegeben. Murhammer: „So kann es nicht weitergehen, daher fordert der Österreichische Fertighausverband, dass die Handbremse bei der Finanzierung im Sinne aller Betroffenen so rasch wie möglich wieder gelockert wird!“
Noch seien die Auftragsbücher aber voll: Murhammer: „Die ersten Hochrechnungen würden zeigen, dass die heimische Fertighausindustrie im vergangenen Jahr wieder Ein- und Zweifamilienhäuser weit jenseits der 3.000 Stück produziert hat. Doch seit der Einführung der rigorosen Kreditvergaberichtlinien geht die Zahl der Aufträge stark zurück – und das wird sich spätestens im Sommer 2023 massiv in den Betrieben auswirken.“