2022 wurden – erstmals seit 2013 – weniger als 10.000 Einfamilienhäuser in der Alpenrepublik verkauft. Die Preise steigen österreichweit, nur in Wien und Tirol sind die Häuser etwas günstiger als 2021. Für 2023 werden insgesamt rückläufige Preise erwartet.
Seit 2018 schrumpft der Einfamilienhausmarkt kontinuierlich, so die aktuellen Ergebnisse des Re/MAX ImmoSpiegels, von 2021 auf 2022 gab es sogar ein Minus von 8,2 Prozent. Seit dem Start des RE/MAX ImmoSpiegels 2009 wurde dieses Ereignis nur 2020 (– 10,1 %) und 2013 (– 11,6 %) negativ übertroffen. Verglichen mit 2018 fehlen aktuell mit – 22,5 %, also fast ein Viertel.
Steigende Preise 2022
Die Steiermark, Oberösterreich, Niederösterreich und Kärnten verzeichneten in dieser Reihenfolge die größten Mengeneinbrüche. Prozentuell hat es allerdings Tirol (– 15,3 %) und Salzburg (– 13,4 %) am stärksten getroffen. Wien mit – 1,6 % und Vorarlberg mit – 2,9 % können, wie es von den RE/MAX-Experten, heißt, aufgrund ihrer Marktgröße das nationale Ergebnis nicht retten.
Österreichweit betrachtet sind die Einfamilienhauspreise um + 12,1 % gestiegen, nur in Wien und Tirol bleiben die Preise 2022 unter jenen von 2021.
Statistisch betrachtet bezahlten die Käufer für ein Einfamilienhaus in Österreich den RE/MAX Experten zufolge 2022 im Mittel 352.485 Euro, somit um + 38.134 Euro mehr als 2021. Allerdings divergieren sowohl die Preise als auch die Wertentwicklungen von Bundesland zu Bundesland erheblich. Das Burgenland hatte die billigsten Einfamilienhauspreise und die höchste Preissteigerung (202.398 Euro, + 18,9 %), dann kamen mit einigem Abstand die Bundesländer Steiermark (277.688 Euro, + 15,7 %), Kärnten (289.344 Euro, + 18,5 %) und Niederösterreich (290.922 Euro, + 9,5 %) und wieder mit Respektabstand Oberösterreich mit 355.789 Euro und + 14,8 %.
Damit sind die günstigen Bundesländer aufgezählt. Denn in den anderen vier Bundesländern kosteten Einfamilienhäuser rund das Doppelte: Salzburg mit 675.253 Euro (+ 16,7 %), Vorarlberg mit 709.310 Euro (+ 15,3 %) und vor allem Tirol (766.230 Euro, jedoch – 1,7 %) und Wien mit 796.153 Euro und – 2,3 % Preisrückgang.
„Im ersten Halbjahr 2022 war die Nachfrage nach Einfamilienhäusern auf einem Rekordniveau, das Angebot hingegen auf einem historischen Tiefstand. Die Preise haben speziell in dieser Zeit nochmals massiv zugelegt“, resümiert Bernhard Reikersdorfer, MBA, Managing Director von RE/MAX Austria. In der zweiten Jahreshälfte gab es bereits eine merkbare Entspannung – die Nachfrage ging zurück, das Angebot wurde wieder mehr. Dieser Trend setzte sich auch in den ersten Monaten des Jahres 2023 weiter fort – mittlerweile liegt das Objektangebot für Wohnimmobilien um rund 40 % über dem Vergleichszeitraum des Vorjahres und die Nachfrage bewegt sich, aufgrund der aktuellen Rahmenbedingungen, im Vergleich zu den Vorjahren auf einem überschaubaren Niveau. Die Preiskurve flachte bereits in den letzten Monaten spürbar ab, für 2023 rechnen wir aus heutiger Sicht mit rückläufigen Preisen.“