Arnold Immobilien: Schwaches erstes Quartal, jedoch werden immer mehr Investoren zunehmend aktiv. Talsohle bei Investmentmarkt dürfte durchschritten sein.
Der österreichische Investmentmarkt war mit einem Volumen von 445 Millionen Euro zwar wie erwartet sehr schwach – doch das ruft wiederum eigenkapitalstarke Investoren auf den Plan, die damit aus einem reichhaltigen Angebot an guten Objekten wählen können. Das geht aus den Quartalszahlen von Arnold Immobilien hervor, bei der zur Gänze Off-Market-Deals registriert worden sind. Als besonders aktiv würden sich demnach nationale Investoren erweisen, die rund 66 Prozent des Investmentvolumens abgewickelt hatten, laut Arnold ein Trend, der auch in anderen westeuropäischen Ländern wie Deutschland oder den Niederlanden zu beobachten gewesen sei.
Laut Markus Arnold, Alleineigentümer und CEO von Arnold Immobilien, dürfte die Talsohle bei Immobilieninvestments bereits durchschritten sein. Das heurige Jahr sei von einer langsamen aber stetigen Annäherung der Kaufpreisvorstellungen zwischen Käufern und Verkäufern geprägt gewesen, wobei seit Beginn des zweiten Quartals die neu gebildeten Rendite- und Kaufpreislevel auf ein deutlich höheres Käuferinteresse gestoßen seien. Untermauert werde diese Einschätzung anhand von positiven Fundamentaldaten im Tourismus und Einzelhandel sowie durch eine Stabilisierung der langfristigen Finanzierungskosten – trotz weiterer geringfügiger Leitzinserhöhungen.
Im ersten Quartal hätten die weiteren Zinsanhebungen durch die EZB sowie Mieterhöhungen bei Markt- sowie indexgebundenen Bestandsmieten eine weitere Steigerung der Anfangsrenditen gebracht. Die Spitzenrendite für Wiener Bürogebäude stieg demnach um 30 Basispunkte auf aktuell 4,00 Prozent, in dezentralen Bürolagen auf rund 4,85 Prozent. Die Nettoanfangsrenditen im Wohnungsneubau in den dynamischen Investmentlagen in Wien (äußere Bezirke) und Graz lagen zum Ende des ersten Quartals 2023 bei 4,00 Prozent und 4,50 Prozent. Bei den Spitzenrenditen für Wiener Hotelimmobilien mit Pachtvertrag seien deutliche Anpassungen mit +40 Basispunkten auf 5,10 Prozent im ersten Quartal 2023 registriert worden. Für Markus Arnold deutet sich in Folge an, dass die Zeit des Abwartens vorbei zu sein scheint: „Die Nachfrage hat sich wieder deutlich verstärkt, was aktuelle Deals in Deutschland untermauern. Weitere sowohl in Österreich als auch in anderen europäischen Niederlassungen stehen bereits kurz vor dem Abschluss.“