Transaktionsvolumen im ersten Quartal halbiert – CBRE sieht dynamischere Entwicklung in den kommenden Monaten. Nachzügler hatten das Investmentvolumen vom Vorjahr nach oben korrigiert.
Der österreichische Immobilien-Investmentmarkt ist mit deutlich geringerer Dynamik ins neue Jahr gestartet. Laut aktuellen Zahlen wurden im ersten Quartal rund 300 Millionen Euro investiert – beinahe die Hälfte weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Dennoch zeigt sich der Immobiliendienstleister CBRE vorsichtig optimistisch und verweist auf „eine gut gefüllte Pipeline“, auch wenn Ankaufsprüfungen aktuell besonders sorgfältig erfolgen und nicht immer in Transaktionen münden.
„Auch wenn das erste Quartal ruhig war, sind weiterhin viele Tickets in sämtlichen Assetklassen in der Pipeline, darunter auch einige Großtransaktionen“, wird Lukas Schwarz, Head of Investment Properties bei CBRE, in einer entsprechenden Mitteilung zitiert. „Einige davon befinden sich bereits in weiter fortgeschrittenen Verhandlungen, sodass wir bereits im nächsten Quartal wieder ein dynamischeres Transaktionsgeschäft erwarten.“
Im Gesamtjahr 2024 hätte sich der Markt noch robuster gezeigt. Rückblickend seien nämlich mehrere Deals, die erst Anfang 2025 publik wurden, noch im Schlussquartal 2024 abgeschlossen worden. Darunter war der Verkauf des Ritz-Carlton Vienna um rund 110 Millionen Euro an das Immobilienunternehmen Eagle Hills aus den Vereinigten Arabischen Emiraten. Damit wurde das Investmentvolumen für 2024 auf 2,8 Milliarden Euro nach oben korrigiert und liegt somit auf Vorjahresniveau. Allein auf Wien entfielen davon 2,0 Milliarden Euro – ein Plus von 18 Prozent gegenüber 2023.
Dominierend unter den Investoren waren weiterhin private einheimische Käufer. Mit einem Anteil von 83 Prozent stellten diese erneut die stärkste Käufergruppe dar, so CBRE. Insgesamt stammten 81 Prozent des investierten Kapitals von österreichischen Investoren. Während sich deutsche Marktteilnehmer zuletzt eher zurückhaltend zeigten, traten vermehrt auch Investoren aus Nicht-EU-Ländern wie der Türkei und China auf. Auf Verkäuferseite dominierten Immobilienfonds mit einem Anteil von 56 Prozent, gefolgt von institutionellen Verkäufern mit 30 Prozent.
Auch im ersten Quartal 2025 blieb Wien der mit Abstand stärkste Standort. Rund 230 Millionen Euro des Gesamtvolumens wurden in der Bundeshauptstadt investiert. Zu den größten Transaktionen zählten der Verkauf des Gebäudes des Verfassungsgerichtshofs aus der Insolvenzmasse der Signa-Gruppe sowie ein Retail-Objekt am Franz-Jonas-Platz. Große Einzeltransaktionen waren jedoch weiterhin die Ausnahme – die Mehrzahl der Abschlüsse bewegte sich im Bereich zwischen 20 und 50 Millionen Euro.
Ebenfalls sieht CBRE Anzeichen einer Kompression der Spitzenrenditen. „Das zurückkehrende Interesse spiegelt sich auch in weiter sinkenden Spitzenrenditen wider“, erklärt Marc Steinke, Head of Research bei CBRE. „Für Büro ist die Bruttoanfangsrendite für Top-Produkte auf 4,85 Prozent gesunken, ein Rückgang um 40 Basispunkte zum Vorjahreswert. Noch darunter notiert mit 4,20 Prozent brutto die Spitzenrendite für Wohnen – ein Rückgang von 50 Basispunkten.“ Stabil zeigten sich Logistikimmobilien mit 5,00 Prozent sowie High Street Einzelhandel mit 4,70 Prozent. Leichte Rückgänge wurden bei Fachmarktzentren mit Lebensmittelanker (5,65 Prozent) und Hotels mit Pachtvertrag (5,40 Prozent) verzeichnet.