Berlin: Büro mit Köpfchen

(c) Yves_Sucksdorf

Die ANH Hausbesitz GmbH & Co KG hat mit dem Bürogebäude „The Terrace“ ihren letzten Baustein ihres Neubauquartiers am Charlottenburger Spreeufer in Berlin fertiggestellt und wurde mit dem WiredScore Zertifikat in Gold prämiert. Dabei wurde das Unternehmen von Drees & Sommer begleitet.

Auffallend an dem neuen Bürogebäude ist sein hoher Digitalisierungsgrad. Sensoren erfassen Nutzungs- und Präsenzdaten sowie Zählerwerte, um die Gebäudesteuerung künftig zu optimieren. Dafür wurde „The Terrace“ mit der SmartScore-Zertifizierungsstufe Platinum ausgezeichnet und gehört damit laut eigenen Angaben zu den intelligentesten Gebäuden weltweit. Zudem erhielt es das WiredScore-Zertifikat in Gold, welches dem Gebäude eine exzellente Konnektivität, digitale Infrastruktur und Ausfallsicherheit attestiert. Das auf Bau- und Immobilien spezialisierte Beratungsunternehmen Drees & Sommer SE begleitete die ANH Hausbesitz  beim Zertifizierungsprozess und hat mit Workplace Consulting und Interior Design dazu beigetragen, eine zukunftsfähige Arbeitsumgebung zu schaffen.

„Bei der Entwicklung hatten wir uns als Ziel gesetzt, ein Gebäude mit hohem Nutzerkomfort zu konzipieren. Das geht nicht ohne Automatisierung“, erklärt Jens Waninger, der als Leiter Smart Building von ANH Hausbesitz das Projekt verantwortet hat. „Über unsere hauseigene ANDI App können beispielsweise Räume gebucht oder Klimaanlage und Beleuchtung gesteuert werden. Auch die Zugangskontrolle erfolgt via App über das Smartphone.“ Mit der zentralen Erfassung sämtlicher Daten hat die ANH außerdem den Grundstein für eine künftige KI-basierte Optimierung des Gebäudebetriebs gelegt. 

Digitales Gehirn schont Ressourcen

Dieses sogenannte „Brain“ kann Informationen und Daten erfassen, analysieren und bewerten. So erkennt das System beispielsweise nicht genutzte Räume und fährt die Heizung in den Energiesparmodus. Ein anderes Beispiel ist das intelligente Beleuchtungssystem, das über Sensoren die Lichtverhältnisse und die Präsenz von Menschen im Gebäude erfasst. Die Beleuchtung wird somit helligkeitsabhängig und bedarfsgerecht gesteuert. „Zu einem wirklich smarten Gebäude zählt aber nicht nur der Digitalisierungsgrad“, so Stefan Wings, der als Projektleiter seitens Drees & Sommer das Digitalisierungskonzept gemeinsam mit der ANH Hausbesitz entwickelt und dessen Umsetzung begleitet hat. „Dazu gehört auch, ein Gebäude klima- und ressourcenfreundlich zu gestalten, Energie zu sparen und den ökologischen Fußabdruck zu minimieren. Im Idealfall verbindet eine intelligente Immobilie also digitale mit nachhaltigen Ansprüchen.“ Das funktioniert so: Aus den gesammelten Daten lassen sich in Echtzeit detaillierte Nutzungsprofile von Gebäuden und Anlagen ableiten. Das „Brain“ als Künstliche Intelligenz verknüpft die Anlagen, Systeme und Daten des Gebäudes miteinander und optimiert dadurch gezielt die Prozesse im Gebäudebetrieb. All diese Systeme agieren somit nicht als Insellösungen, sondern schaffen Mehrwerte für Nutzer und Betreiber durch die Vernetzung untereinander. So können Eigentümer beispielsweise die gesammelten Daten analysieren und nutzen, um ein Gebäude in den optimalen Betriebspunkt zu fahren. Insgesamt sind somit Energieeinsparungen von bis zu 25 Prozent möglich, was nicht nur gut fürs Klima ist, sondern vor dem Hintergrund der steigenden Energiepreise erhebliche Kostenvorteile mit sich bringt.

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