Aufwind für Pflegeimmobilien

In Österreich gibt es 80.000 Pflegebetten bei rund 96.000 Personen, die stationäre Pflege benötigen. Foto: pixabay.com

CBRE und Auris Immo Solutions: 150 Millionen Euro flossen in den ersten drei Quartalen in Pflegeimmobilien. CBRE rechnet bis Jahresende mit Rekordergebnis.

Auch wenn Pflegeimmobilien in Österreich derzeit eher ein Nischenprodukt sind, gewinnen diese zunehmend an Bedeutung. Zu diesem Schluss kommt eine Analyse von CBRE und Auris Immo Solutions, die in den ersten drei Quartalen dieses Jahres ein Investmentvolumen von 150 Millionen Euro ausgewiesen hatte. Bis Ende des Jahres rechnet man von einem Volumen von bis zu 170 Millionen Euro, womit der Wert des Vorjahres mit 160 Millionen Euro übertroffen werden dürfte. Lukas Schwarz, Head of Investment Properties sieht darin ein Rekordergebnis, wenngleich er einräumt, dass die Märkte in Deutschland und anderen europäischen Ländern bereits weiterentwickelt seien.

Aktuell registriert man bei CBRE und Auris Immo Solutions etwas mehr als 900 Pflegeheime mit zusammen rund 80.000 Betten für die stationäre Langzeitpflege, wobei 43 Prozent von öffentlicher Hand betrieben werden und 26 von gemeinnützigen Organisationen. Der Rest entfällt auf private Anbieter. Vor allem bei der Bettenkapazität deutet sich laut Analyse eine Unterversorgung an – auf die genannten 80.000 Betten kommen 96.400 Personen in stationärer Pflege.

Damit dürften Pflegeimmobilien im Angesicht der aktuellen Marktverwerfungen ein verhältnismäßig sicheres Investment sein. Pflegeheim-Investment-Experte Christian Schön, geschäftsführender Gesellschafter bei Auris Immo Solutions begründet dies mit der demografischen Entwicklung und der daraus resultierenden alternden Gesellschaft. Der Unterschied zwischen Österreich und anderen Ländern bezüglich Pflegeimmobilien als Investmentprodukt liege jedoch an der Betreiberstruktur, der Großteil der rund 900 Pflegeheime in Österreicher werde von der öffentlichen Hand bzw. gemeinnützigen Organisationen betrieben. Als Investmentprodukt kämen aber nur hauptsächlich privat betriebene Pflegeheime auf den Markt.

Doch der Markt an privat betriebenen Heimen würde aber aufgrund der demografischen Entwicklungen weiter wachsen, allerdings gebe es in Bezug auf der Situation am Arbeitsmarkt für Pflegekräfte oder ESG-Kriterien auch Herausforderungen. Christian Schön: Die steigenden Anforderungen im Pflegebedarf und die Sanierung von alten Bestandsimmobilien stellen uns vor bedeutende Herausforderungen. Sanierungsmaßnahmen in bestehenden Pflegeheimen sind daher unumgänglich, doch ihre Umsetzung, während des laufenden Betriebes, erfordert eine sorgfältige Planung im Vorfeld“ “ Während Investoren mittlerweile eine eigene ESG-Strategie implementiert hätten, gäbe es aber bei den öffentlich und gemeinnützigen Pflegeheimen „noch relativ viel Nachholbedarf.“

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