Der Ausbau des 5G-Netzes und des Glasfasernetzes schreitet zügig voran. Aber nicht nur in den Städten, auch am Land fließen Milliarden in die wegweisende Infrastruktur.
5G ist gekommen, um zu bleiben: Bis Ende 2021 soll über eine Milliarde Menschen weltweit mit der fünften Mobilfunkgeneration telefonieren.
Auch in Österreich läuft der Ausbau des mobilen und fixen Breitbandnetzes auf Hochtouren. „Wir haben das ambitionierte Ziel einer flächendeckenden Versorgung von bisher mit leistungsfähigem mobilem Breitband unterversorgten Regionen dank unseres innovativen Auktionsdesigns erreicht“, erklärt Klaus M. Steinmaurer, Geschäftsführer der Rundfunk und Telekom Regulierungsbehörde (RTR) für den Fachbereich Telekommunikation und Post. Über 1.700 der 2.100 schlecht oder nicht versorgten Katastralgemeinden sollen bis zum Jahr 2027 flächendeckend mit dem neuen mobilen Breitband versorgt werden. Der Mobilfunkanbieter Magenta zum Beispiel investiert von 2018 bis 2021 eine Milliarde Euro in den Ausbau seiner mobilen und fixen Breitbandnetze. Mit über 1.200 5G-fähigen Standorten wurden Ende 2020 bereits über 40 Prozent der Haushalte und Betriebe erreicht, heißt es seitens des Unternehmens.
Autobahnen der Zukunft
Von der schnellen Glasfaser-Anbindung profitieren etwa die Bürger im niederösterreichischen Ardagger. „Über das neue Glasfasernetz kann etwa die Wasserversorgung oder das Kanalsystem zentral und digital gesteuert werden. Die Möglichkeiten sind vielfältig und viele davon heute noch nicht absehbar“, meint Bürgermeister Hannes Pressl, der davon überzeugt ist, dass es immer Gemeinden wie seine brauche, die im Interesse ihrer Bürger die richtigen Schritte setzen. „Wir nehmen für den Ausbau 4,5 Millionen Euro selbst in die Hand – ohne Investoren, aber mit Eigen- und Fördermitteln sowie Krediten.“
Der 5G-Ausbau ist eine wichtige Grundlage, da jeder 5G-Sender auch an eine Breitbandinfrastruktur angebunden werden müsste. Dadurch würde auch eine gute Ausgangsbasis für die digitale Infrastruktur geschaffen werden. Beide Technologien sind wichtige Zukunfts- und Standortfaktoren, die wie Gas, Wasser und Stromleitungen flächendeckend vorhanden sein sollen. Ohne diese Infrastruktur würden Gemeinden „den Anschluss an die Zukunft und die Welt“ verlieren.
Obwohl in den letzten Jahren in vielen Regionen schon einiges passiert ist, gibt es bei den Glasfaseranschlüssen bis ins Haus noch immer Aufholbedarf. Die Digitalisierung ermöglicht etwa neue Arbeitsplätze, verhindert die Abwanderung und bringt neue Möglichkeiten im Bildungs- und im Gesundheitswesen.
Das Beste aus zwei Welten
„Ganz am Anfang gab es auch zahlreiche Skeptiker in der Gemeinde Ardagger“, erinnert sich deren Bürgermeister. Denn einige Bürger wollten die Glasfaserleitungen partout nicht auf ihrem Grundstück verlegen lassen. Zwischenzeitlich konnten nahezu alle von der Sinnhaftigkeit und den Vorteilen des Glasfasernetzes überzeugt werden. Das gestiegene Interesse führt der Bürgermeister etwa auch auf die Corona-Krise zurück, da viele von zu Hause aus arbeiten oder lernen mussten. Angelaufen sei der 5G-Ausbau in Ardagger bis heute noch nicht. Jedoch gebe es bereits erste Vorbereitungen, betont Pressl: „Ja – und unser neues Glasfasernetz wird für 5G eine gute Basis sein.“