Bei der Herkules Holding, vormals Laura Holding, sind bislang nur knapp über 35.000 Euro vom Masseverwalter anerkannt worden. Der wesentliche Teil – knapp 710 Millionen Euro – wurde bestritten. Einen großen Teil davon nehmen die Forderungen des Mubadala-Fonds ein, dem Staatsfonds von Abu Dhabi.
Im Rahmen der Prüfungstagsatzung am Mittwoch für die zum Signa-Geflecht zugehörige Herkules Holding – vormals Laura Holding – wurde nur ein Bruchteil der Forderungen bislang anerkannt. Die nicht anerkannten Forderungen – sie werden mit knapp 710 Millionen Euro beziffert – gliederten sich sowohl in Intercompany-Forderungen und – was eine gewisse Brisanz in sich birgt – zu großen Teilen jene des Investmentfonds „Mubadala“ aus Abu Dhabi. Die genauen Hintergründe des Forderungsbestreitens werden nun im weiteren Verfahren zu klären sein, heißt es in einer entsprechenden Mitteilung des Kreditschützers Creditreform.
Die Herkules Holding, vormals unter dem Namen Laura Holding GmbH firmierend, war innerhalb des Signa-Konzerns vorrangig als sogenannte „Grunderwerbsteuer-Blockerin“ tätig, hielt jedoch auch Beteiligungen an verbundenen Unternehmen. Die Werthaltigkeit dieser Beteiligungen wird derzeit vom Masseverwalter, Rechtsanwalt Stefan Geiler, eingehend geprüft. Ursprünglich war eine Sanierung des Unternehmens vorgesehen. Aufgrund der mittlerweile eingetretenen Insolvenzen zahlreicher Beteiligungsgesellschaften innerhalb des Signa-Komplexes wurden diese Pläne jedoch verworfen.
Über die so genannten „GrESt-Blocker“ war es in Österreich möglich, im Zuge der Anteilsvereinigung bei Liegenschaften die Grunderwerbssteuer zu ersparen, wobei die Grenze bei 95 Prozent lag, heißt, wenn eine Gesellschaft bis zu 95 Prozent einer Liegenschaft besitzt und eine zweite fünf, war keine Grundsteuer mehr fällig. Mittlerweile hat die neue österreichische Bundesregierung angekündigt, die Möglichkeiten dazu erheblich einzuschränken.