In der Österreichisch-Amerikanischen Gesellschaft beleuchteten Markus Colle (CEO, Styr-Group), Klemens Eiter (CEO, Porr AG), Florian Slezak (Cloud Region Lead Western Europe, Microsoft Österreich), Ina Werner (Teamleiterin Smart Infrastructure, Siemens Österreich) und Alexander Windbichler (CEO, Anexia GmbH, Board Member bei CISPE) die aktuelle Lage und Zukunftsperspektiven von Rechenzentren in Österreich.
Der Super Tuesday der Österreichisch-Amerikanischen Gesellschaft (ÖAG) rückte diesmal ein Thema ins Zentrum, das weltweit boomt, in Österreich aber offensichtlich noch auf seinen Durchbruch wartet: Rechenzentren. Unter dem Titel „Rechenzentren – Ein globaler Megatrend streift Österreich“ diskutierten Expertinnen und Experten aus der Immobilien-, Technologie- und Infrastrukturbranche über Chancen, Herausforderungen und notwendige Weichenstellungen für den Standort Österreich. Durch den Abend führte die Vizepräsidentin der ÖAG, Monika Rosen.
Während Länder wie die USA massive Investitionen in den Ausbau ihrer digitalen Infrastruktur ankündigen und China mit wettbewerbsfähigen KI-Lösungen aufholt, bleibe Österreich im internationalen Vergleich zurückhaltend. Rechenzentren seien zwar ein begehrtes Investmentprodukt, aber sehr komplex von der Technik und die Anforderungen seitens der Kundschaft an Sicherheit, Ausfallsicherheit und Effizienz sind hoch., heißt es etwa von Markus Colle, CEO der Styr Group. Da brauche es nicht nur sehr viel Know-how, sondern auch entsprechend viel Energie.
Microsoft errichtet in Österreich jedenfalls keine weiteren Rechenzentren mehr, man optimiere bestehende Strukturen, so Florian Slezak (Cloud Region Lead Western Europe, Microsoft Österreich), während Alexander Windbichler, CEO von Anexia meint, es gebe in Österreich Rechenzentren mit ausreichenden Kapazitäten, die aber derzeit noch nicht genutzt werden. Doch die Datenmengen erhöhen sich, da wäre eine entsprechende Vorsorge wichtig. Automatisierte Gebäudetechnik etwa ist auf lokale Rechenkapazitäten angewiesen, so Ina Werner von Siemens. Auch aus Datenschutzgründen wird die lokale Datenspeicherung zunehmend gefordert.
Gleichzeitig sei der Ausbau von Rechenzentren insbesondere dort sinnvoll, wo die notwendige Energieinfrastruktur bereits vorhanden sei – merkt Klemens Eiter, CFO der Porr an und spielte damit auf die hohe Energiedichte und Nachhaltigkeit als zentrale Standortfaktoren an. Fazit: Rechenzentren sind weit mehr als technische Bauten – sie sind die Grundlage für wirtschaftliche Innovationskraft, digitale Souveränität und letztlich auch ein entscheidender Standortfaktor.