Insider: Der schwer angeschlagene Immo-Konzern bereitet dem Vernehmen nach einen Insolvenzantrag vor.
Steht die nächste Mega-Pleite in der Immobilienbranche bevor? Die ohnehin schon schwer angeschlagene 6B47 bereitet nach Informationen, die immobilien investment vorliegen aktuell einen Insolvenzantrag vor. Dieser soll in den kommenden Tagen am Handelsgericht eingebracht werden. Wie man von der Branche hört, soll es sich um Stunden handeln, spätestens am Montag soll eingereicht werden. Über die Höhe der Passiva gab es vorerst noch keine Informationen. Aus Kreisen des Konzerns hieß es auf immobilien investment-Anfrage dazu: „Kein Kommentar.“
Im Oktober schrieb allerdings die Tageszeitung „Der Standard“, dass sich die Holding in schweren finanziellen Turbulenzen befinden würde. Bei einem Investitionsvolumen von 2,2 Milliarden Euro wies die Hälfte der Tochtergesellschaften 2022 laut Der Standard ein negatives Eigenkapital aus, die Verbindlichkeiten der Holding, in der keine Immobilien enthalten sind, betrugen zu dem damals genannten Zeitpunkt 71 Millionen Euro, das Betriebsergebnis sei auf minus drei Millionen Euro gesunken.
Auf den immobilien investment-Bericht vom Freitag verwies der Branchendienst ImmoFokus auf das Protokoll einer außerordentlichen Hauptversammlung vom 20. Jänner, die über die weitere Vorgehensweise beraten hatte, nachdem offenbar Vorstand Christian Mayer basierend auf ein Fact Sheet vom Mai des Vorjahres eine Kapitalzusage gezogen hatte, weswegen eine außerordentliche Hauptversammlung verpflichtet gewesen war. Entsprechend der Vorkorrespondenz habe sich ergeben, dass eine Kapitalerhöhung nicht zustande gekommen sei, weswegen dieser Tagespunkt auf der außerordentlichen Hauptversammlung auch nicht aufgenommen worden ist.
Überraschend käme die Insolvenz jedenfalls nicht, die Anzeichen hatten sich im Vorjahr verdichtet. Der Abschlussprüfer Deloitte hatte den Konzernabschluss 2022 im Sommer des Vorjahres bereits mit einem negativen Prüfungsurteil versehen, ein Abschluss für 2023 steht noch aus. In ihrem Bericht, das auf den 16. Juli des Vorjahres datiert wurde, konstatierte Deloitte, dass der im Konzernabschluss beschriebene Sachverhalt nicht den gesetzlichen Vorschriften entsprochen habe und auch kein möglichst getreues Bild der Vermögenslage sowie der Ertragslage des Konzerns im Sinne der unternehmensrechtlichen Vorschriften gezeichnet hatte.
Laut Fortführungsprognose der 6B47 habe man mit Liquiditätsspritzen sowie Verkaufserlösen sowie Verhandlungen mit Banken und Aktionären argumentiert. Das stellte Deloitte in Abrede, sie sprach eben von nicht ausreichenden Finanzierungszusagen sowie erheblichen Baukostenüberschreitungen und Verzögerungen beim Althan Quartier.
Mehrere Verkäufe von Bauvorhaben, etwa das Althan Quartier, das von einem Konsortium von Investor Ronny Pecik über seine RPR Privatstiftung und Stefan Schönauer (beide Ex-Immofinanz) mit der Bau und Metall um die Familie Kristinus sowie das Quartier Eichenstraße, das von der Porr übernommen wurde, hatten das Blatt nicht wenden können. Die Fertigstellung des Althan Quartier über dem Franz-Josephs-Bahnhof ist für das heurige erste Quartal vorgesehen, was durch den neuen Eigentümer, dem genannten Konsortium, erfolgen wird.