Statistik Austria: Im Vorjahr sind die Baugenehmigungen österreichweit auf nur noch 46.600 Einheiten gesunken.
Im Jahr 2023 erreichte der Wohnungsneubau in Österreich einen historischen Tiefstand, wie aus aktuellen Daten von Statistik Austria hervorgeht. Insgesamt wurden 46.600 Baugenehmigungen für Wohnungen erteilt, was einem Rückgang von 27 Prozent oder 17.600 Einheiten im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Im Vergleich zum Spitzenjahr 2017, in dem noch 86.300 Wohnungen genehmigt wurden, bedeutet dies einen Rückgang um 46 Prozent. „2023 gab es bei den Baubewilligungen für Wohnungen in Österreich einen Negativrekord“, so Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas in einer Stellungnahme.
Von den insgesamt 46.600 genehmigten Wohnungen entfielen 24 Prozent auf Ein- und Zweifamilienwohnhäuser und 51 Prozent auf Wohngebäude mit drei oder mehr Wohnungen. Ein Viertel aller Baugenehmigungen entfiel auf An-, Auf- oder Umbauten an bereits bestehenden Gebäuden, wobei Wien ausgenommen wurde. Der Anteil baubewilligter Wohnungen in neuen Nicht-Wohngebäuden war mit weniger als 0,4 Prozent gering.
Thomas: „Nachdem sich bereits 2020 erste Bremsspuren im Bauboom abgezeichnet hatten, ist die Wohnbautätigkeit 2023 auch aufgrund des Anstiegs der Kreditzinsen und strengerer Standards bei der Kreditvergabe auf den Tiefpunkt seit Beginn der Aufzeichnung im Jahr 2010 gefallen. In den Spitzenjahren 2017 oder 2019 gab es fast doppelt so viele Baubewilligungen wie im Jahr 2023.“
Die meisten Baugenehmigungen seien in Wien erteilt worden, wo etwa 23 Prozent aller Wohnungen genehmigt wurden. In Oberösterreich lag der Anteil bei 18 Prozent, gefolgt von Niederösterreich mit rund 16 Prozent und der Steiermark mit 13 Prozent. Tirol erhielt etwa 10 Prozent der Baugenehmigungen, gefolgt von Kärnten mit 6 Prozent. Vorarlberg, Salzburg und das Burgenland lagen jeweils darunter.
Gemessen an der Bevölkerungszahl wurden 2023 in Österreich 5,1 Wohnungen pro 1.000 Einwohner zum Bau zugelassen. Die höchste Bewilligungsrate gab es in Vorarlberg mit 6,4 Wohnungen pro 1.000 Einwohner, während Niederösterreich und Salzburg am unteren Ende der Skala lagen.