IMMOunited-Analyse: Vor allem juristische Personen griffen auf Fremdfinanzierungen zurück. Größter Finanzierer ist die Raiffeisen Bankengruppe.
Obwohl der Zinshausmarkt im Vorjahr um weit über die Hälfte eingebrochen ist, gibt es nun neue Details zum Wiener Zinshausmarkt – vor allem, was die Finanzierung betrifft. Laut einer aktuellen Analyse des Datamining-Spezialisten IMMOunited seien über 67 Prozent der 131 Transaktionen im Vorjahr fremdfinanziert worden. Dabei entschieden sich für eine Fremdfinanzierung im vergangenen Jahr insgesamt 60 Prozent aller institutionellen und 100 Prozent aller privaten Käufer. Roland Schmid, CEO und Eigentümer von IMMOunited: „Spannend finde ich die Ergebnisse der Finanzierungen: Nur 21 Zinshäuser von 131 Transaktionen wurden von Privatpersonen gekauft, die zu 100 Prozent fremdfinanziert waren.“ Insgesamt belief sich der Transaktionswert im Vorjahr auf 624 Millionen Euro.
Dabei habe sich die Raiffeisen Bankengruppe als wesentlicher Finanzierer im Zinshaussektor erwiesen, sie erteilte am häufigsten Kreditvergaben. Laut IMMOunited-Analyse entfielen auf sie 45,5 Prozent der von Banken finanzierten Pfandrechtsummen für Wiener Zinshäuser. Mit einem Gesamtvolumen von 254 Millionen Euro lag die Raiffeisen Bankengruppe deutlich an erster Stelle, gefolgt von der Erste Bank und Sparkassen mit rund 89 Millionen Euro und den Hypo Landesbanken mit etwa 45 Millionen Euro.
Währenddessen waren die Rückgänge im Vorjahr in allen Wiener Gemeindebezirken zu spüren, mit Ausnahme von Hietzing und Brigittenau. Im 16. Bezirk seien zahlenmäßig die meisten Transaktionen verzeichnet worden, wobei insgesamt 13 Gründerzeithäuser den Besitzer wechselten. „Obwohl immer noch gekauft wird, zeigt die Auswertung die massiven Auswirkungen der derzeitigen Rahmenbedingungen auch im Bereich der Wiener Zinshäuser. Nicht nur die Transaktionsanzahl, auch die Quadratmeterpreise sinken in allen Bezirken, außer in Hernals und Döbling“, so Schmid. 2022 sind noch 289 Zinshäuser transaktioniert worden.