Wiener Zinshausmarkt-Dynamik gebremst

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Trendwende: Für 2023 prognostiziert EHL starken Verkaufsrückgang für den Zinshausmarkt in der Bundeshauptstadt

Das aktuelle Finanz- und Konjunkturumfeld, das nur schwer einschätzbar ist, hat zu Zurückhaltung bei Käufern als auch bei Verkäufern geführt. Nach einer langen Periode steigender Transaktionsvolumina und eines deutlichen Nachfrageüberhangs wird es heuer laut EHL-Experten aufgrund der Zinsanstiege und der zu erwartenden Kosten für die Erfüllung der künftigen Vorgaben zur Einhaltung der EU-Klimataxonomie zu einem starken Rückgang bei Zinshausverkäufen inklusive tendenziellen Preisrückgängen kommen. Im Durchschnitt sind die Quadratmeterpreise um rund zehn Prozent gefallen, wobei sich gute und sehr gute Lagen deutlich besser halten als der Durchschnitt und zum Teil sogar zulegen können.

Die derzeitige Marktsituation führt auch zu deutlich geänderten Investitionsstrategien: „Kurzfristig ausgerichtete Geschäftsmodelle funktionieren im momentanen Zinsumfeld nicht, dafür nutzen verstärkt eigenkapitalstarke und langfristig ausgerichtete Investoren die aktuelle Situation, um ihr Portfolio um gute Objekte zu erweitern. Auch der Ausbau von Dachböden ist wegen der hohen Kosten und der unsicheren Verwertungsmöglichkeiten kaum ein Thema, dementsprechend spielen Rohdachböden bei der Kaufpreisbildung aktuell eine untergeordnete Rolle“, erläutert Franz Pöltl, Geschäftsführer der EHL Investment Consulting.

Mittel- und langfristig eröffnen sich aber positive Marktperspektiven, da der Rückgang im Wohnungsneubau zu starker Mietnachfrage führen wird und Zinshäuser als Inflationsschutz dienen können.  „Das war in den vergangenen Jahren mit äußerst geringer Inflation weitgehend irrelevant, aber in Zukunft wird das vor allem in langfristiger Betrachtung ein entscheidendes Kaufmotiv darstellen“, so Pöltl.

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