Wien bleibt attraktiver Standort

Walter Ruck - Foto:© Christian Skalnik

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Walter Ruck, Präsident der Wirtschaftskammer Wien, über Investitionen und Initiativen zur Stärkung der Wirtschaft.

2020 war ein wirtschaftlich herausforderndes Jahr. Auch für Wiener Betriebe. Wie konnte die Wirtschaftskammer Wien helfen und welche Unterstützung ist für 2021 geplant?
Wir haben unsere Servicekapazitäten stark ausgeweitet. 2020 haben wir mehr als 280.000 Beratungen durchgeführt, was mit Abstand ein neuer Rekordwert ist. Dazu kommt eine Vielzahl von weiteren Maßnahmen, alle aufzuzählen würde den Rahmen sprengen. Beispielsweise wurde aber auf Initiative der Wirtschaftskammer Wien allen Handelsbetrieben Click & Collect im Lockdown erlaubt. Auch heuer werden wir uns mit aller Kraft für die Interessen der Wiener Unternehmen einsetzen.

2020 wurde auch die „Stolz auf Wien“ Beteiligungs GmbH, ein Tochterunternehmen von Wien Holding und Wirtschaftskammer Wien, gegründet. Wie soll sie Wiener Unternehmen unterstützen?
Ziel von „Stolz auf Wien“ ist es, Wiener Unternehmen über eine temporäre Beteiligung rasch Eigenkapital zur Verfügung zu stellen. Das ist ein wichtiger Hebel im Kampf gegen die wirtschaftlichen Folgen des Virus und eine wirksame Unterstützung für Betriebe, die unverschuldet in eine Notlage geraten sind.

Das Gemeindepaket der Bundesregierung in Höhe von einer Milliarde Euro soll wichtige Investitionen in den Regionen des Landes auslösen. Wie kann Wien davon profitieren?
Investitionen in die Infrastruktur, die dadurch zusätzlich ermöglicht werden, bringen rasche und vor allem auch nachhaltig positive Konjunktureffekte. Deshalb sind gerade in schwierigen Zeiten Infrastrukturprojekte wichtig, um die Wirtschaft anzukurbeln.

Was spricht für den Wirtschaftsstandort Wien?
Wien war vor Corona ein starker und attraktiver Wirtschaftsstandort und wird es auch nach Corona wieder sein. Wir haben hier ausgezeichnete Bildungseinrichtungen, eine gute Anbindung an die internationalen Verkehrswege und wir sind die Stadt mit der höchsten Lebensqualität weltweit. Auf diese Stärken können wir weiterhin bauen.

Wie wirbt die Wirtschaftskammer Wien um Unternehmen, damit diese sich in Wien ansiedeln?
Als Wirtschaftskammer haben wir unter anderem intensiv auch in den Auslandsmärkten vor Ort – oft gemeinsam mit der Stadt Wien – sehr erfolgreich für den Wirtschaftsstandort Wien geworben. Sobald die Reisebeschränkungen fallen, werden wir diese Aktivitäten wieder aufnehmen. Inzwischen nützen wir verstärkt digitale Kanäle.

Das Gemeinschaftsprojekt „Nachhaltige Logistik 2030+“ wurde mit dem VCÖ-Mobilitätspreis ausgezeichnet. Wie kann das Projekt den Wirtschaftsstandort Wien stärken?
Es wird immer wichtiger, über Stadt- und Bundesländergrenzen hinauszudenken, gerade wenn es um die Wirtschaft und die Logistik geht. Gemeinsam mit der Stadt Wien, dem Land Niederösterreich und der WK Niederösterreich sind wir neue Wege der Zusammenarbeit gegangen und entwickeln damit diesen gemeinsamen Wirtschaftsraum weiter. Ziel ist es, die Rahmenbedingungen für die Logistik effizienter, kostengünstiger und gleichzeitig auch umweltfreundlicher zu gestalten.

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