Vorsorgewohnungen: Durchwachsen, aber mit Trend nach oben

Auch wenn der Vorsorgewohnungsmarkt im Vorjahr eher mau war, haben sich im zweiten Halbjahr Tendenzen nach oben gezeigt. Vor allem der Inflationsschutz sei ein Kaufmotiv gewesen. Illustration: OpenAI

EHL Wohnen: Markt im Vorjahr um 38 Prozent eingebrochen, mehr Dynamik in der zweiten Jahreshälfte verzeichnet.

Der Markt für Vorsorgewohnungen hat im Vorjahr zwar eine durchwachsene Entwicklung erlebt, dennoch hat sich ab dem zweiten Halbjahr ein leichter Trend nach oben gezeigt. Nach einem deutlichen Nachfrageeinbruch aufgrund steigender Zinsen in der ersten Jahreshälfte, habe sich der Markt in der zweiten Jahreshälfte wieder erholt, auch heuer gebe es entsprechende Tendenzen. Das geht aus einem entsprechenden Marktbericht von EHL Wohnen hervor, der Dienstagvormittag veröffentlicht worden ist. Insgesamt wurden im Vorjahr insgesamt 875 Einheiten verkauft, was im Vergleich zu 2022 einem Rückgang von etwa 38 Prozent entspricht.

Dass es im zweiten Halbjahr einen Trend zur Erholung gegeben hat, sei auf verschiedene Faktoren zurückzuführen, so die Geschäftsführerin der EHL Wohnen, Karina Schunker: „Wichtig war zuallererst die Stabilisierung der Zinssituation mit der letzten Leitzinsanhebung im September und mittlerweile recht konkreten Anzeichen für einen sanften Rückgang im Verlauf des Jahres 2024. Ebenso positiv ist aus Anlegersicht der starke Vermietungsmarkt: Die Nachfrage nach Mietwohnungen ist bei zugleich knapper werdendem Angebot sehr hoch, die Leerstandsraten sind aktuell außergewöhnlich niedrig und Wiedervermietungen nach Mieterwechseln erfolgen sehr rasch. Vor allem aber sind die Mieten kräftig gestiegen, was bei den vergleichsweise moderaten Kaufpreisentwicklungen zu deutlich höheren Anfangsrenditen für Vorsorgewohnungskäufer führt.“

Zusätzlich gewinne der langfristige Aspekt des Inflationsschutzes wieder an Bedeutung, das sei auch zu einem wichtigen Kaufmotiv geworden. Michael Ehlmaier, geschäftsführender Gesellschafter der EHL Immobilien Gruppe: „Wegen der zuletzt schwächeren Entwicklung der Wohnungspreise ist das Einstiegsniveau attraktiv, die Indexierung der Mieten ermöglicht derzeit beachtlich hohe jährliche Steigerungsraten bei den laufenden Erträgen und der Rückgang beim Wohnungsneubau eröffnet gute Perspektiven für mittel- und langfristige, reale Wertsteigerungen.“

Bauherrenmodelle, bei denen geförderte Wohnungen errichtet werden und maximal zum Richtwert vermietet werden dürfen, werden ebenfalls wieder verstärkt von Anlegern gesucht. In einem wirtschaftlich herausfordernden Umfeld ist erschwinglicher Wohnraum besonders gefragt, und diese Modelle bieten eine sichere Rendite und steuerliche Vorteile.

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