Umsatzrückgang in der Industrie konnte durch leichtes Plus in Bauwesen abgemildert werden, produzierender Bereich weist dennoch anhaltende Konjunkturschwäche aus.
Die jüngsten Frühschätzungen von Statistik Austria deuten darauf hin, dass ein wirtschaftlicher Aufschwung derzeit außer Sichtweite ist, was auch die Erholung der Immobilienmärkte verzögern könnte. Im September 2024 sanken die Umsätze im produzierenden Bereich im Vergleich zum Vorjahresmonat leicht um 0,1 Prozent. Parallel dazu ging das Arbeitsvolumen um 1,2 Prozent und die Beschäftigung um 0,6 Prozent zurück, was auf eine anhaltende Konjunkturschwäche im produzierenden Bereich hinweist.
Zwar zeige eine detaillierte Betrachtung, dass dass der Umsatzrückgang von 0,2 Prozent in der Industrie durch ein leichtes Plus von 0,1 Prozent im Bauwesen (Hoch- und Tiefbau) abgemildert wurde, dennoch sank die geleistete Arbeitszeit im Industriebereich um 0,5 Prozent, während im Bau sogar ein Rückgang von 3,7 Prozent verzeichnet wurde. Auch die Beschäftigung nahm in der Industrie um 0,7 Prozent und im Bauwesen um 0,1 Prozent ab. Daraus lässt sich schließen, dass die Baukosten weiterhin steigen.
Im Juli 2024 konnten trotz der schwachen Konjunktur die Umsätze sowohl im Sachgüterbereich als auch im Bau moderat zulegen. Die Daten von rund 82.500 Unternehmen zeigen einen Umsatzanstieg von 2,5 Prozent auf insgesamt 33,4 Milliarden Euro, was einer realen Abnahme von 3,1 Prozent bei Bereinigung der Arbeitstage entspricht. Der Sachgüterbereich legte nominell um 1,9 Prozent auf 27,1 Milliarden Euro zu, und im Bau konnte ein Zuwachs von 5,2 Prozent auf 6,3 Milliarden Euro verzeichnet werden.
Dennoch zeigt sich in spezifischen Produktionsbereichen ein durchwachsenes Bild: Die Energieversorgung erlitt einen deutlichen Umsatzrückgang von 10,4 Prozent, insbesondere aufgrund sinkender Energiepreise. Demgegenüber konnten Branchen wie die Kokerei und Mineralölverarbeitung (+24,0 Prozent), die Kraftwagenherstellung (+12,9 Prozent) sowie die Lebensmittelproduktion (+11,3 Prozent) bedeutende Zuwächse erzielen.
Auch der Straßengüterverkehr österreichischer Unternehmen verzeichnete einen Rückgang. Im dritten Quartal 2024 sank das transportierte Gütervolumen weltweit um 3,0 Prozent auf 95,3 Millionen Tonnen. Die Transportleistung, berechnet in Tonnenkilometern, reduzierte sich insgesamt um 0,4 Prozent auf 6,6 Milliarden, wobei der Rückgang besonders außerhalb Österreichs auffällig war.