Signas Upper West steht zum Verkauf

Das Upper West der insolventen Signa Prime Selection in Berlin steht jetzt zum Verkauf. Bild: bergbrand

JLL und BNP Paribas Real Estate sollen Berliner Turm via strukturiertem Bieterverfahren veräußern.

Die Verwertung der Gustostückerln aus dem Portfolio der insolventen Signa Prime Selection schreitet voran. Wie Mittwochfrüh bekannt gegeben wurde, steht jetzt der Berliner Büroturm Upper West zum Verkauf. Dieser soll über ein strukturiertes Bieterverfahren abgewickelt werden, damit beauftragt sind JLL und BNP Paribas Real Estate. Der 119 Meter hohe Tower am Breitscheidplatz am Anfang des Kurfürstendamm ist 2017 fertiggestellt worden und umfasst eine Mietfläche von rund 43.700 Quadratmetern. Die seit Ende des Vorjahres insolvente Signa Prime, die derzeit über eine Treuhandlösung abgewickelt wird, sieht sich Gläubigerforderungen in Milliardenhöhe konfrontiert.

Indessen ermittelt nun auch die Berliner Staatsanwaltschaft gegen die Signa, wobei auch die insolvente KaDeWe Group im Fokus steht. Laut einem entsprechenden Bericht der deutschen Bild erklärte der Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft Sebastian Büchner, dass derzeit Unterlagen in Bezug auf Tatvorwürfe wie Bankrott, Untreue und Subventionsbetrug gesichtet werden. Welche Personen konkret als Beschuldigte geführt werden ist allerdings noch offen.

In Zusammenhang mit der milliardenschweren Insolvenz des Konglomerats, das 169 Unternehmen umfasste, ermittelt auch die Staatsanwaltschaft München wegen Geldwäsche und möglichen Insolvenzdelikten. In Österreich ermittelt die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) wegen möglichen Betrugs im Zusammenhang mit einer Kapitalbeschaffungsmaßnahme. Ebenso steht der gestrauchelte Investor René Benko selbst im Visier der Strafverfolgungsbehörden. Der Verdacht: Er soll die wirtschaftlichen Verhältnisse seines Unternehmens verschleiert haben, was dieser laut Medienberichten als „vollkommen haltlos“ zurückgewiesen hatte. Bei einem parlamentarischen U-Ausschuss in Bezug auf die COFAG vergangenem Monat hat er sich allerdings bei sämtlichen Fragen entschlagen.

Die Signa Holding, tätig im Einzelhandel und Immobiliengeschäft, verzeichnet die größte Insolvenz der österreichischen Wirtschaftsgeschichte mit Passiva über zehn Milliarden Euro. Nach Zahlungsschwierigkeiten meldete die Holding im November Insolvenz an, gefolgt von zahlreichen Tochtergesellschaften. Im April folgte der Konkursantrag. Das Unternehmen wurde 2000 von Benko gegründet und 2006 in Signa umbenannt. Es folgten zahlreiche Akquisitionen, darunter 2018 der Kauf und spätere Weiterverkauf der Möbelhauskette kika/Leiner. Das Luxuskaufhaus Lamarr in Wien, von dem nur der Rohbau steht und die Bauarbeiten seit Dezember gestoppt sind, soll ebenfalls verkauft werden.

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