Signas KaDeWe nun auch insolvent

Um die Luxuskaufhausgruppe KaDeWe kreist ebenfalls der Pleitegeier. Das bedroht auch das halbfertige Lamarr in Wien. Foto: pixabay.com

Medienberichte: Luxuskaufhausgruppe steht vor der Zahlungsunfähigkeit. Diese könnte bereits diese Woche angemeldet werden.

Im bröckelnden Signa-Imperium fallen die Dominosteine quasi im Wochentakt: Die deutsche Luxuskaufhausgruppe KaDeWe, zu der auch das noch im Bau befindliche Lamarr-Kaufhaus in der Wiener Mariahilfer Straße gehört, ist nun ebenfalls in die Insolvenz gerutscht. Laut Unternehmen soll der Betrieb der Häuser, darunter das KaDeWe in Berlin, das Alsterhaus in Hamburg sowie das Oberpollinger in München weitergehen. Beantragt wurde ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung. Vor allem die hohen Mieten waren ausschlaggebend, den Insolvenzantrag einzureichen, heißt es, dieser habe ein nachhaltiges und ertragreiches Wirtschaften nahezu unmöglich gemacht.

Die KaDeWe-Gruppe betreibt wichtige Standorte in Berlin, München und Hamburg und gehört zu 49,9 Prozent der Signa Holding. Die restlichen 50,1 Prozent gehören der thailändischen Central Group. Die Signa Holding ist auch Eigentümerin der bereits insolventen Kaufhauskette Galeria Karstadt Kaufhof.

Ebenfalls insolvent ist die Signa Retail Department Store Holding, wie der schweizerische Rundfunk (SFR) heute berichtet. Der Konkurs ist bereits vorige Woche eröffnet worden, da eine Nachlassstundung, die am 8. Dezember für vier Monate eröffnet worden ist gescheitert. Die Signa Retail Department Store Holding ist unter anderem zu 100 Prozent Eigentümer es deutschen Sportartikelhändlers SportScheck, der Ende November einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht München gestellt hatte.

Die Insolvenz der KaDeWe Group betrifft rund 1.900 Beschäftigte. Die Zukunft des Lamarr-Kaufhauses in Wien, von dem nur der Rohbau steht, wäre damit aber ebenfalls ungewiss. Bereits vor einigen Wochen äußerte der Bezirksvorsteher von Wien-Neubau Bedenken bezüglich des Lamarr-Projekts und forderte die Stadt Wien auf, Maßnahmen zu ergreifen, um einen Stillstand des Baus zu verhindern.

Laut den Salzburger Nachrichten hat sich für das Lamarr der Spar-Vorstandschef Hans Reisch in Stellung gebracht und sein Interesse bekundet. Schon damals habe er sich um das Leiner-Haus bemüht, ist jedoch nicht zum Zug gekommen. Man sei nach wie vor interessiert, konkret sei aber noch nichts, so Reisch.

Unterdessen findet heute in Wien die Prüfungstagsatzung für die Signa Holding als Dachgesellschaft statt. Wie immobilien investment bereits berichtete, hat die Dachgesellschaft vorige Woche ihre Eigenverwaltung aufgegeben, um Zeit zu gewinnen, bis die Sanierungstagsatzungen für Signa Prime und Development stattgefunden haben.

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