Schwere Vorwürfe gegen Benko

Weiterer Aspekt im Signa-Krimi: Gegen René Benko sowie Manager in seinem Umfeld werden schwere Vorwürfe erhoben. Es geht um schweren Betrug und Untreue. Foto: aurena.at

Im Zuge der Hausdurchsuchungen in Benkos Innsbrucker Villa sowie bei mehreren Managern im Signa-Umfeld äußerte die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft schwere Vorwürfe. Es geht um Untreue sowie schweren Betrug.

Der Krimi um die größte Pleite in der österreichischen Wirtschaftsgeschichte ist um einen weiteren Aspekt reicher. Im Zuge einer groß angelegten Razzia sowohl in Benkos Villa im Innsbrucker Stadtteil Igls sowie bei mehreren Managern im Umfeld der Signa hat die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwalt nicht nur jede Menge Aktenmaterial sichergestellt, sie hat auch die Vorwürfe gegen Benko sowie Manager in der Signa Holding konkretisiert, es bestehe der Verdacht des schweren Betrugs sowie der Untreue. Die Hausdurchsuchungen in der Causa Signa fand an mehreren Unternehmensstandorten sowie Privatadressen in Wien und Tirol statt, dieser Schritt wurde vom Landesgericht für Strafsachen Wien genehmigt und von der SOKO Signa des Bundeskriminalamts ausgeführt worden so die WKStA.

Die Vorwürfe, die gegen Benko und dessen Umfeld erhoben werden, wiegen jedenfalls schwer. Es bestehe zum einen der Verdacht der Untreue gegen Verantwortliche der Signa Holding, konkret verdächtigt die WKStA die Signa Holding, Anteile einer luxemburgischen Beteiligungsgesellschaft zu einem überhöhten Preis an eine liechtensteinische Stiftung verkauft zu haben. Zudem sollen Anteile einer anderen Signa Gesellschaft zu einem ebenfalls überhöhten Preis von dieser Stiftung erworben worden sein, wobei die Transaktionen gegeneinander aufgerechnet wurden, ohne dass eine adäquate Gegenleistung für die Signa Holding GmbH erzielt wurde, so die WKStA weiter.

Ebenso soll im Zusammenhang mit dem Verkauf einer Innenstadtimmobilie ein Teil des Kaufpreises zweckwidrig verwendet worden und nicht vollständig der Signa-Gesellschaft als Verkäuferin zugutegekommen sein. Ermittelt wird gegen Verantwortliche einer Signa-Gesellschaft und Beitragstäter. Im Zuge dessen habe laut WKStA auch bereits vor Kurzem die Sicherstellung eines Teils des Kaufpreises stattgefunden. Ebenso steht der Verdacht des schweren Betrugs im Raum, da eine Kapitalerhöhung der Gesellschaft einerseits durch nicht marktüblichen Kreditkonditionen sowie von bereits getäuschten Investoren eingebrachter Gelder erfolgt sein soll, wodurch Tochtergesellschaften geschädigt worden sein sollen.

Nicht zuletzt steht René Benko selbst wegen betrügerischer Krida im Visier, indem Vermögenswerte wie Sportwagen und hochpreisige Waffen ohne angemessene Gegenleistung transferiert wurden, um Gläubiger zu benachteiligen. Im Januar 2023 sollen von Benkos Privatkonto 69.000 Euro für den Kauf von zwei Waffen abgebucht worden sein. Zudem soll Benko einen Sportwagen versteckt haben. Besonderes Augenmerk erhielt ein „Zusatzunterhalt“ in Höhe von zwei Millionen Euro, der im Januar 2023 an Benkos Frau gezahlt wurde, angeblich für ein Immobilieninvestment. Zusätzlich seien Barabhebungen in Höhe von insgesamt 600.000 Euro im Jahr 2023 getätigt worden sein.

Das Ö1 Morgenjournal berichtete Mittwochmorgen von einem „karussellartigen Konstrukt“. Dabei sei von der Familienstiftung Benkos im Sommer des Vorjahres, als die finanzielle Situation bereits mehr als prekär war, vorgetäuscht haben, 35 Millionen Euro an Kapital zugeschossen zu haben, als der Aufruf erfolgte, Investoren sollen noch weitere Finanzmittel zuschießen. Bei dieser Summe soll es sich aber nicht um Benkos Geld gehandelt haben, sondern um jenes anderer Investoren. In diesem Zusammenhang habe es eine Anzeige von der Schelhammer Capital Bank wegen schweren Betrugs gegeben, da diese einen Kredit an Signa über 25 Millionen Euro bis September 2023 prolongiert hatte, laut Durchsuchungsanordnung sei das Kreditinstitut jedoch über die wahren wirtschaftlichen Verhältnisse und der Rückzahlungswilligkeit getäuscht worden.

Die mobile Version verlassen