Rustler analysiert die Rohdachböden in Wien

Henrik G Vogel pixelio

Das Research- und Bewertungsteam der Rustler Gruppe hat die Rohdachböden-Transaktionen der vergangenen zehn Jahre analysiert.

Das Ergebnis der rund 300 Transaktionen präsentieren wir Ihnen im vorliegenden Beitrag. Bei der Bewertung von Rohdachböden ist besonders auf jene Parameter zu achten, die erhebliche Auswirkungen auf den Kaufpreis haben, wie eine rechtskräftige Baubewilligung, oder die erzielbare Nutzfläche. Umfassende Marktrecherchen und Kaufvertragsüberprüfungen sind daher unumgänglich. Die Transaktionen aus dem Zeitraum 2011 bis 2020 wurden entsprechend valorisiert. Transaktionen im Verwandtschaftsverhältnis wurden in der Analyse nicht gewertet, da diese meistens unterhalb des Marktwerts liegen. Die Bezirke Innere Stadt, Floridsdorf, Donaustadt und Liesing konnten in der Auswertung nicht berücksichtigt werden, da nicht ausreichend valides Datenmaterial vorlag. Darüber hinaus gab es in den Bezirken Hietzing (in der Kategorie Verkäufe ohne Baubewilligung) und Simmering (in der Kategorie Verkäufe mit Baubewilligung) keine Transaktionen, sodass auch diese Daten nicht in die Auswertung aufgenommen werden konnten. Dies ist mitunter auch ein Grund für die negative Entwicklung in der Gruppe Favoriten & Simmering.

Rohdachboden-Transaktionen
Da das Vorliegen einer rechtskräftigen Baubewilligung einen erheblichen Preisunterschied bewirkt, wurde die Analyse in „Rohdachböden mit Baubewilligung“ und „Rohdachböden ohne Baubewilligung“ unterteilt. Es kann jedoch in Einzelfällen vorkommen, dass auch Rohdachböden ohne rechtskräftige Baubewilligung einen sehr hohen Verkaufspreis erzielen, wenn ein Ausbau als sehr wahrscheinlich gilt, bereits eine Einreichung bei der Behörde vorgenommen wurde und mit einem Ausbau aufgrund der geltenden Bauordnung zu rechnen ist. In den Bezirken Alsergrund, Favoriten, Penzing, Währing und Brigittenau war dies der Fall. Um die Wertsteigerung hinsichtlich der Baubewilligung nachvollziehbarer zu gestalten, wurden ähnliche Bezirke in Gruppen zusammengefasst. In der nachfolgenden Tabelle finden Sie unsere zusammenfassende Auswertung der Rohdachboden-Transaktionen.

Grafik: Rustler

Bei der Berechnung des Quadratmeterpreises wurden die erzielbaren Nutzflächen entweder den Kaufverträgen, den bewilligten Einreichplänen oder den Nutzwertgutachten entnommen. Für den Fall, dass es im Kaufvertrag hierzu keine Angabe gab und auch kein Einreichplan oder Nutzwertgutachten vorlag, wurde die zu erwartende erzielbare Nutzfläche aufgrund der Wiener Bauordnung, der aktuellen Flächenwidmung, sowie der Erfahrungswerte der Autoren ermittelt. Je mehr Nutzfläche bei einem Dachboden erzielbar ist, umso höher ist dessen Wert je Quadratmeter erzielbarer Nutzfläche. Bei geringerer Nutzfläche ergeben sich in der Regel höhere anteilige Baukosten, sowie höhere anteilige Aufzugserrichtungskosten.

Resümee
Vergleicht man sämtliche Durchschnittspreise mit und ohne Baubewilligung, so zeigt sich, dass Rohdachböden mit Baubewilligung rund 30 Prozent mehr wert sind als Rohdachböden ohne Baubewilligung. Für einen Rohdachboden ohne Baubewilligung wurden in den vergangenen zehn Jahren wertgesichert rund 1.040 Euro je Quadratmeter erzielbarer Nutzfläche, für einen Rohdachboden mit Baubewilligung rund 1.350 Euro je Quadratmeter erzielbarer Nutzfläche bezahlt. Neben der Lage und der erzielbaren Nutzfläche ist also auch die Rechtssicherheit einer gültigen Baubewilligung für den Quadratmeterpreis von entscheidender Bedeutung.

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