Preisrückgang am Einfamilienhausmarkt in Ö

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Im ersten Halbjahr 2024 zeigt der RE/MAX ImmoSpiegel eine nahezu stabile Marktlage auf dem österreichischen Einfamilienhausmarkt bei einem allerdings signifikanten Preisrückgang.

Während die Anzahl der Vermietungen mit 3.840 Verkäufen nur um 1,3 % unter dem Vorjahresniveau liegt, sinken die Preise im Mittel um 5,9 % auf durchschnittlich 329.829 Euro. Dies liegt unter dem Niveau der beiden Vorjahre, als die Preise bei 350.473 Euro (2023) und 347.313 Euro (2022) lagen.

Die Bundesländer zeigen ein gemischtes Bild. Während Salzburg, Burgenland und Niederösterreich sich als positive Ausreißer präsentieren, bluten traditionelle Immobilienmärkte wie Wien und Tirol. Salzburg verzeichnete eine Umsatzsteigerung um 23,7 % und liegt im oberen Preissegment mit einem mediären Preis von 689.846 Euro. Im Gegensatz dazu blieb der teure Wiener Markt hinter den Erwartungen zurück, mit einem Rückgang sowohl bei Verkäufen (-20,5 %) als auch bei Preisen (-7,8 % auf 833.418 Euro).

Ein markanter Anstieg in der Verkaufsmenge wurde in Niederösterreich verzeichnet, das mit 1.192 Verkäufen einen Anstieg um 7,2 % gegenüber dem Vorjahr meldete. Hier wird deutlich, dass der Markt an Attraktivität gewinnt und Käufer wieder bereit sind, in diesem Bereich zu investieren.

Der Preisrückgang ist besonders signifikant in schlechten Konjunkturzeiten. Viele Käufer müssen inzwischen mit strengen Kreditvergaberichtlinien umgehen, was den Marktzugang vor allem für junge Erwerber erschwert. Trotz der gestiegenen Nachfrage nach Einfamilienhäusern aufgrund der gesenkten Zinsen und der rückläufigen Inflation, sind viele Besserverdiener mit dieser Problematik konfrontiert und finden sich oft vor unüberwindbaren Hürden.

Während die Nachfrage im Allgemeinen steigt und das Angebot an Einfamilienhäusern, welches sich mehr als verdoppelt hat, die Marktbedingungen verändert, sind die Struktur und Stabilität des Marktes fragil. Bernhard Reikersdorfer, Managing Director von RE/MAX Austria, spricht von einem „guten Zeitpunkt für einen Kauf“, mahnt aber gleichzeitig eine Anpassung der Kreditvergabebestimmungen an, um den Zugangsweg für angehende Immobilienbesitzer zu erleichtern.

Erste Analysen der Experten deuten darauf hin, dass der Rückgang der Neubauten langfristig den Markt negativ beeinflussen könnte. Wenn die Neubauten weiterhin ausbleiben, könnte dies zu einem Anstieg der Preise im Bestand führen, was genau das Gegenteil dessen ist, was beabsichtigt war.

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