Österreich als teures Pflaster für Neubauwohnungen

Gabriele Etzl von Deloitte Legal über die Neubaupreise in Österreich. Foto: Angelika Schiemer

Deloitte Property Index: Österreich weist unter 27 Ländern zweithöchste Immobilienpreise im freifinanzierten Bereich nach Israel auf.

Geht es um freifinanzierte Neubauwohnungen, ist Österreich ein teures Pflaster. Laut des Deloitte Property Index unter 27 europäischen Ländern inklusive Israel rangiert Österreich in dem Segment auf dem zweiten Platz. Im Schnitt müssen die Österreicher 4.925 Euro pro Quadratmeter bezahlen, teurer ist es nur in Israel mit 5.701 Euro pro Quadratmeter. Deutschland liegt mit 4.800 Euro auf Platz 3. Am günstigsten kommt man in Bosnien und Herzegowina zu Eigentum: Hier liegt der Durchschnittspreis bei 1.237 Euro pro Quadratmeter. Aber, so Gabriele Etzl, Partnerin bei Deloitte Legal: „Die steigenden Zinsen, die restriktiveren Kreditvergaberichtlinien und die allgemeine Verunsicherung haben die Nachfrage in den vergangenen Monaten gedrosselt. Die hohen Preissteigerungen der letzten Jahre dürften damit vorerst einmal vorbei sein“

Betrachtet man überdies Wohnungen in den Metropolen, ist Österreich im Vergleich erheblich erschwinglicher: Während die Wohnungspreise im Neubausegment in Israel 14.740 Euro pro Quadratmeter ausmachen und damit teurer sind als in Paris (14.622 Euro), sind in Wien 6.284 Euro pro Quadratmeter fällig. Dennoch sei dieser Wert um 28 Prozent höher als im Österreichschnitt. In Graz müsse man dafür nur 3.705 Euro pro Quadratmeter zahlen, ein Viertel unter dem durchschnittlichen Österreich-Wert.

Anderes Bild hingegen bei den Mieten. Diese seien laut Deloitte Property Index aufgrund der Inflation zwar überdurchschnittlich angestiegen, dennoch liege man in Wien bei gerade einmal 9,10 Euro pro Quadratmeter, was die Bundeshauptstadt günstiger als Linz mit 10,8 Euro pro Quadratmeter und Graz mit 11,20 Euro pro Quadratmeter macht. In den Wert einbezogen wurden die Mietpreise von Neubau- und Bestandswohnungen, wobei gemeinnützige Objekte nicht berücksichtigt worden sind. Dass die Durchschnittsmieten in Wien allerdings so niedrig sind, führt Gabriele Etzl vor allem auf den richtwertregulierten Altbaubestand zurück.

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