OeNB: Konjunktur im Wohnbau kühlt sich ab

Die Oesterreichische Nationalbank sieht eine Konjunkturabkühlung im Wohnbau. Foto: OeNB/Niesner

Fertigstellungen nehmen 2022 nach Rekordjahr 2021 ab. Nationalbank führt dies auf „Überangebot“ zurück.

Die Konjunktur im Wohnbau kühlt sich ab, die Rekordfertigstellungsraten von 2019 und 2020 mit über 71.000 Wohneinheiten österreichweit werde im Vorjahr und im Vorjahr nicht erreicht werden. Zu dieser Einschätzung gelangt die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) heute Vormittag, die das auf ein gewisses Überangebot an Wohnungen zurückführt. Laut OeNB. das für das Vorjahr ein Überangebot von rund 30.000 Wohneinheiten schätzt, werde dieses im heurigen Jahr auf rund 50.000 Wohneinheiten steigern. Überdies sei die Bauwirtschaft besonders stark von den Anstiegen der Bau- und Grundstückskosten, steigenden Zinsen und der Verschärfung der Kreditvergaberichtlinien bei gleichzeitig sinkenden Realeinkommen betroffen, so die OeNB in ihrem vierteljährlichen Immobilien-Update.

An der Preisfront deutet sich laut OeNB überdies eine Verlangsamung des seit zwei Jahren andauernden Preisauftriebs an, die Dynamik habe sich verlangsamt. Demnach seien die Preise im abgelaufenen vierten Quartal in Wien um nur noch 4,8 Prozent nach 9,6 Prozent im Vorquartal gestiegen, im restlichen Bundesland haben die Preise nur noch um 5,6 Prozent nach 12 Prozent angezogen.

Ebenso sei der Anteil an verkauften Objekten rückläufig gewesen, so die OeNB, vor allem ab dem zweiten Halbjahr 2022 seien sie deutlich gesunken. Das habe sich auch bei den Preisen bemerkbar gemacht: Nach einem leichten Plus von 0,3 Prozent im dritten Quartal 2022 sanken die Immobilienpreise im Vergleich zum Vorquartal österreichweit im vierten Quartal 2022 um 2,0 Prozent. Ohne den Wiener Markt habe sich die Dynamik des Immobilienpreisanstieg von 4 Prozent auf minus 1,6 Prozent abgeschwächt.

Auch der OeNB-Fundamentalpreisindikator (er misst Preisabweichungen vom Fundamentalpreis, Anm.) weise eine Reduktion von 37,3 Prozent auf 34,2 Prozent aus. Das deutet die OeNB dahingehend, dass die Risiken für die Finanzmarktstabilität, die sich aus dem Immobilienmarkt ergeben, nicht weiter gestiegen sei. Hier habe vor allem die hohe Inflation dazu geführt, dass die realen Immobilienpreise gesunken seien.  

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