Non-Food-Discounter auf dem Vormarsch

Non-Food-Discounter legen in Österreich ein massives Wachstum hin. Foto: Kik

RegioData Research: Massive Flächenexpansion bei Action, Tedi, Kik, NKD und Takko in Österreich.

Während andere Einzelhändler zunehmend Flächen reduzieren, füllen verstärkt Non-Food-Discounter die Lücke aus: Eine aktuelle Analyse von RegioData Research zeigt, dass die Expansion der Non-Food-Diskonter in Österreich in den letzten Jahren „beeindruckende Ausmaße angenommen hat“. Die führenden Namen in diesem Sektor, darunter Action, Tedi, Kik, NKD und Takko, hätten dabei innerhalb kurzer Zeit eine massive Präsenz mit über 1.000 Standorten im ganzen Land aufgebaut.

Als besonders bemerkenswert wertet RegioData Research, dass diese Diskonter trotz der Herausforderungen durch die Corona-Pandemie ihr Wachstumstempo beibehalten haben, während andere Einzelhandelssegmente eine Verschnaufpause einlegen mussten. Action, vor zehn Jahren noch weitgehend unbekannt in Österreich, verzeichnet nun bereits 140 Standorte. Tedi ist von 135 Standorten im Jahr 2019 auf aktuell 180 Standorte gewachsen. Zusammen mit Kik, NKD und Takko betreiben weitere 700 Filialen im Land.

Ein weiterer bedeutender Akteur, Pepco, ist seit seinem Markteintritt im Jahr 2021 von 29 auf 59 Standorte angewachsen. Auch das Unternehmen aus&raus eröffnete 2022 17 Filialen in Österreich, während das deutsche Unternehmen Thomas Philipps mit 7 Filialen in den Markt eintrat. Primark ist derzeit mit 5 Standorten und TK Maxx mit 18 Filialen in Österreich vertreten.

Ein Schlüsselfaktor für das Wachstum der Diskonter sei demnach die zunehmende Kluft in der Kaufkraft innerhalb der Bevölkerung, wodurch einkommensschwächere Schichten zu einer wichtigen Zielgruppe werden. Die breite und kostengünstige Produktpalette der Diskonter, einschließlich sogenannter „ungooglebarer Produkte“, trägt ebenfalls dazu bei, Kunden zu spontanen Käufen zu animieren. Ebenso habe die Corona-Pandemie auch zu einem Rückgang der Mietpreise für Handelsflächen geführt, insbesondere in Einkaufszentren, was den Diskontern günstige Expansionsmöglichkeiten bietet. Die Kombination aus erschwinglichen Preisen, vielfältigem Produktsortiment und günstigen Standorten deutet weiterhin auf eine vielversprechende Zukunft für den Diskontermarkt in Österreich hin.

Trotz dieser positiven Entwicklungen könnten sich zwei Trends als Herausforderung für den Diskontermarkt erweisen, so die Einschätzung von RegioData Research: sich ändernde Kundenverhaltensweisen, wie beispielsweise eine Abkehr von Fast Fashion und Umweltbedenken, sowie das wachsende Interesse an chinesischen Online-Diskonterportalen wie Temu und Shein.

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