Marktkommentar: „Die EZB spielt 2023 ein gefährliches Spiel“

Nicolas Forest in einem Gastkommentar über die jüngste Zinserhöhung der EZB. Foto: Candriam

Nicolas Forest, Global Head of Fixed Income der globalen Fondsgesellschaft Candriam über die jüngste Zinserhöhung.

Wie erwartet, hat die EZB den Leitzins um 50 Basispunkte auf 2 Prozent erhöht. Gleichzeitig waren die Äußerungen der EZB äußerst aggressiv: Für eine rechtzeitige Rückkehr der Inflation zum mittelfristigen Ziel von 2 Prozent müssten die Zinssätze noch deutlich und stetig steigen. Darüber hinaus betonten die Experten das Inflationsrisiko und hoben ihre Inflationserwartungen für das Jahr 2023 auf eine durchschnittliche Rate von 6,3 Prozent gegenüber der vorherigen Prognose von 5,5 Prozent an. Für das Jahr 2025 erwarten sie 2,4 Prozent. Schließlich beginnt die EZB Anfang März 2023 mit der quantitativen Straffung bei Anleihen mit AA-Rating.

All diese Maßnahmen werden die Anleihemärkte unter Druck setzen. Da wir im Jahr 2023 mit einem größeren Angebot rechnen, besteht die Gefahr hoher Zinsen, die den Immobilienmarkt anfälliger machen könnten. Im Jahr 2023 wird die EZB ein gefährliches Spiel spielen. Es droht eine Rezession und wir werden die starke Reduzierung der Liquidität in den ersten Monaten des Jahres 2023 im Auge behalten.

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