Kreative Köpfe im Ländle

2020 08 06 Millennium Park Luftbild Baustelle Hotel und MP15 edited - Foto:© PRISMA Unternehmensgruppe

Vorarlberg hat sich in den vergangenen Jahrzehnten von einem Textilstandort zu einer wirtschaftsstarken Kreativ- und Technikregion entwickelt. Dieser Motor kam krisenbedingt ins Stottern. Innovative Zukunftsprojekte sollen die Konjunktur nun wiederbeleben.

Die hohe Wirtschafts- und Innovationskraft und effiziente, stabile Strukturen machen Vorarlberg zu einem attraktiven Ort für die Gründung und Expansion eines Unternehmens. Als besonderes Merkmal dieser Standortregion gilt die Vielseitigkeit der Wirtschaft: Zwischen global tätigen Großkonzernen, die sich hier mit strategisch wichtigen Tochtergesellschaften niederlassen, findet sich eine Vielzahl an heimischen Familienunternehmen, welche sich zu Global Playern entwickelten.

Die Corona-Pandemie und die damit notwendig gewordenen Maßnahmen zur Bekämpfung des Virus hatten jedoch für die regionale Wirtschaft in weiten Teilen einschneidende Folgen. Um die wirtschaftlichen Folgen möglichst effektiv zu mildern, hat die Landesregierung ein an die Maßnahmen des Bundes anknüpfendes Hilfsprogramm zur Bekämpfung der Coronakrise ins Leben gerufen. Zur Stärkung der heimischen Wirtschaft wurde ein umfangreiches Vorarlberger Impulsprogramm im Ausmaß von rund 65 Millionen Euro auf die Beine gestellt. Das Ziel: Arbeitsmarkt stärken, Digitalisierung forcieren und Investitionen in Bau und Infrastruktur ermöglichen. Zusammen mit Sonderförderungen – etwa für den Tourismus – soll der Wirtschaftsstandort nachhaltig gestärkt werden. „Es geht um strategische Weichenstellungen und eine zukunftsfitte Ausrichtung“, so Landesrat Marco Tittler.

Photeon Maschine - Foto:© Alexandra Folie WISTO
Photeon Maschine – Foto:© Alexandra Folie WISTO

Innovative Projekte
Obwohl die Pandemie aktuelle Hotelprojekte wackeln lässt, wird derzeit beispielsweise im Millennium Park in Lustenau an der Fertigstellung des hochwertigen AMEDIA-Businesshotels gearbeitet. Das Projekt der PRISMA Unternehmensgruppe, das gemeinsam mit der Soravia-Gruppe entsteht, soll im Mai 2021 eröffnen.

In Dornbirn wiederum hat im Frühjahr 2020 einer der führenden Mikrochip-Entwickler im ASIC-Bereich – Photeon Technologies – rund eine Million Euro in eine Wafer-Testanlage investiert. Das Unternehmen arbeitet an zukunftsweisenden Chip-Lösungen für Tophersteller in der Automobilelektronik, im Consumer- und im Kommunikationsbereich in den USA, Asien und Europa.

Auch andere Vorarlberger Unternehmen zeigten sich während der Krise 2020 kreativ und entwickelten zahlreiche Produktneuheiten – u. a. zum Schutz vor Covid-19. Beispiele waren:

Die Unternehmen Bandex Textil, Getzner Textil, Wolford, die Stickerei Harald Hämmerle, Tecnoplast, Kapsch sowie rund 80 Änderungsschneidereien im Land bündelten ihre Kräfte, um hochwertige Mundschutz- und Atemschutzmasken herzustellen.

Beim Abstands-Warngerät SAFEDI der Heron Gruppe handelt es sich um ein Sensorsystem in der Größe einer Münze, das – basierend auf Bluetooth-Technologie – in der Lage ist, den Abstand zwischen Personen zu messen, und mit akustischen/optischen Signalen Personen darauf hinweist, wenn der notwendige Mindestabstand unterschritten wird.

Bildung als Zukunftsthema
Innovationen sollen weiter gefördert werden. Wesentlich wird daher der Aufbau einer Vorarlberger Landesforschungseinrichtung sein: Als überbetriebliche, außeruniversitäre Institution soll sie bestehende Forschungsstrukturen bündeln und neue überbetriebliche Forschungsinitiativen und Kooperationen gezielt forcieren.

VORARLBERG
Fläche in km2: 2.601
Einwohner: 399.284
Unternehmen: 27.456       
Beschäftigte: 192.074
Bruttoregionalprodukt: 19.077 Mio. Euro

Quelle: Statistik Austria

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