Konjunkturflaute strahlt auf Logistikmarkt aus

Die Konjunkturdelle hat auch den österreichischen Logistikmarkt erreicht. Foto: pixabay.com

Halbjahresbericht von CBRE: Deutlich weniger Logistikvermietungen als im ersten Halbjahr 2023.

Die schwache Konjunkturlage wirkt sich zunehmend auf den österreichischen Logistikmarkt aus. Wie aus einem Halbjahresbericht des Immo-Dienstleisters CBRE hervorgeht, sind im heurigen ersten Halbjahr am Logistikmarkt Wien und Umgebung deutlich weniger Flächen vermietet worden als noch im Vergleichszeitraum im Vorjahr. Waren es in den ersten sechs Monaten 2023 noch rund 208.000 Quadratmeter, lag dieser Wert heuer bis dato lediglich bei 95.000 Quadratmeter, so CBRE, die anführt, rund drei Viertel der gesamten Vermietungsleistung abgewickelt zu haben.

„Die aktuellen Zahlen bedeuten zwar einen nominellen Rückgang um 54 Prozent, sind aber angesichts der herausfordernden gesamtwirtschaftlichen Lage durchaus positiv zu bewerten“, sagt Daniel Pfeiffer, Head of Sector für Industrie & Logistik Österreich. „Vergangenes Jahr hatten wir aufgrund von Verschiebungen aus 2022 und zwei sehr großen Anmietungen von Eigennutzern ein Allzeithoch. Über die Jahre statistisch geglättet wäre der Rückgang heuer keineswegs dramatisch. Generell konnten wir aber die sinkende Vermietungsleistung bereits in anderen europäischen Ländern betrachten. Nun hat dieser Trend auch den Wiener Logistikmarkt erreicht.“

Den Grund dafür sieht Pfeiffer in der konjunkturell bedingt abgeschwächten Nachfrage. Rund die Hälfte der gesamten Vermietungsleistung wurde im Gebiet Wien Umland Ost erzielt, 18 Prozent im nördlichen Wiener Umland und 13 Prozent im Norden Wiens. Die restlichen Vermietungen teilen sich auf die weiteren Regionen in und um Wien auf.

Insgesamt sollen in und um die österreichische Hauptstadt im Jahr 2024 rund 70 Prozent mehr Logistikflächen fertiggestellt werden als 2023. Erstmals seit Langem werden daher die Fertigstellungen die Vermietungsleistung wieder übertreffen. Infolgedessen steigt der Leerstand. Lag der Anteil unvermieteter Flächen Ende 2023 noch bei 0,8 Prozent, ist die Leerstandsrate im ersten Halbjahr 2024 moderat auf 0,9 Prozent gestiegen.

Dennoch rechnet man bei CBRE nicht mit stark fallenden Preisen. „Wir sehen keine signifikanten Rückgänge, aber die Entwickler werden bei der Projektverwertung deutlich längere Verwertungsphasen einplanen müssen“, erklärt Pfeiffer. Lagen die Spitzenmieten Ende 2023 bei 6,95 Euro pro Quadratmeter pro Monat, so befindet sie sich aktuell aufgrund höherwertiger technischer Ausstattung bei Fertigstellungen leicht darüber bei nunmehr 7 Euro pro Quadratmeter pro Monat. Die Marktlage spiele aber eindeutig den Mietern in die Hände, da sie deutlich mehr Auswahlmöglichkeiten vorfinden. Mitentscheidend für die Verwertung ist die infrastrukturelle Anbindung.

Die mobile Version verlassen