Kampf gegen den Klimawandel

Ulli Sima - Foto:© Dieter Steinbach

Ulli Sima - Foto:© Dieter Steinbach

Ulli Sima, Wiens amtsführende Stadträtin für Innovation, Stadtplanung und Mobilität, spricht mit uns über bereits umgesetzte Projekte und wichtige Zukunftsthemen.

Was hat sich seit dem letzten Jahr hinsichtlich Stadtentwicklung und Klimaschutz in Wien getan?
So einiges – und das, obwohl Stadtplanung grundsätzlich eine sehr langfristige Thematik ist. Nichtsdestotrotz haben wir gemäß meinem Credo für die Stadtplanung „Raus aus dem Asphalt – mehr Begrünung und Kühlung statt Betonwüsten“ schon im ersten Jahr meiner neuen Zuständigkeit vieles auf den Weg gebracht: z. B. die klimafitte Umgestaltung von Praterstern, Thaliastraße, Zollergasse und Neuem Markt, um nur ein paar der größeren Projekte zu nennen. Darüber hinaus haben wir das größte Klimaschutzpaket in der Geschichte der Stadt Wien verabschiedet und stellen bis 2025 100 Millionen Euro für Begrünungs- & Kühlungsprojekte im Kampf gegen den Klimawandel in den Bezirken zur Verfügung. Hier ist das Interesse sehr groß, Dutzende Projekte sind von den Bezirken eingereicht worden. Ein zentrales Klimaschutzprojekt ist die Einführung des flächendeckenden Parkpickerls in ganz Wien mit März 2022.

Die Stadt Wien startete erst kürzlich mit dem Verkehrsmanagement 2.0 und der Smartphone-App „Grüne Welle Wien“ in die klimafreundliche Mobilität der Zukunft. Was genau steckt dahinter?
Im Kampf gegen die globale Klimakrise und ihre Folgen spielt die Emissionsreduktion im Verkehr eine wesentliche Rolle. Neben dem intensiven Ausbau der Öffis, der Sharing-Angebote und der Forcierung der Elektromobilität setzen wir auch auf Digitalisierung – als wichtiger Hebel für die Klimamusterstadt. Intelligente, vernetzte Systeme wie das Pilotprojekt „Grüne Welle Wien“ erhöhen hier nicht nur die Verkehrssicherheit, sondern leisten auch einen Beitrag zum Klimaschutz. Klar ist jedoch, dass die Öffis in Wien das Fortbewegungsmittel Nummer eins bleiben, wir auf den weiteren Ausbau setzen sowie Rad- und Fußwege in unserer Klimamusterstadt weiter ausdehnen.

Welche neuen Verkehrskonzepte sind derzeit noch in Planung?
Wie schon ausgeführt, steht der Öffi-Ausbau in Wien immer an erster Stelle. Wir investieren hier dreimal mehr als in Straßenbau und Straßenerhalt. Neben dem Megaprojekt U2/U5 sind es vor allem die Straßenbahnen, die als Rückgrat der Wiener Öffis weiter ausgebaut werden. Mit dem 27er haben wir etwa eine neue Straßenbahnlinie als zusätzliche Querverbindung zwischen Floridsdorf und Donaustadt, die zusätzlich auch die neuen Stadtentwicklungsgebiete im Nordosten der Stadt erschließt, auf Schiene gebracht. Darüber hinaus arbeiten wir an bundesländerübergreifenden Straßenbahnlinien für die Klimamusterstadt Wien. Und ja, bei all dem massiven Öffi-Ausbau braucht es auch eine funktionierende Straßeninfrastruktur in unserer wachsenden Stadt, wie die Stadtstraße Aspern, eine Gemeindestraße, die die Seestadt Aspern mit der Südosttangente verbindet und zugleich bestehende Ortskerne in der Donaustadt vom Verkehr entlastet.

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