Immobilienmarkt mit alles

Bis zum zweiten Quartal 2023 entstehen mit dem „Timber Pioneer“ in Frankfurt 14.100 Quadratmeter Bürofläche in Holzbauweise. © UBM Development/bloomimages

Österreichs Immobilienunternehmen bietet der deutsche Markt weiterhin ein weites Feld.

Kaufen, verkaufen, entwickeln – der deutsche Immobilienmarkt bleibt für die österreichischen Marktteilnehmer weiterhin die Nummer eins. Das sieht man schon allein daran, dass zum Beispiel die S IMMO AG, die CA Immo AG oder UBM Development teilweise mehr als 50 Prozent ihrer Immobilienportfolios in unserem Nachbarland haben. „Deutschland ist mit mehr als der Hälfte unserer gesamten Pipeline der wichtigste Markt für UBM“, erklärt daher Thomas G. Winkler, CEO UBM Development, und sagt auch gleich, warum: „Der deutsche Markt ist zehnmal größer, und es gibt nicht eine, sondern sieben A-Städte.“ Herwig Teufelsdorfer, CIO der S IMMO AG, konkretisiert die vielfältigen Möglichkeiten: „Vier Städte mit mehr als 1.000.000 Einwohnern, 26 Städte mit mehr als 250.000 Einwohnern und weitere 54 Städte mit über 100.000 Einwohnern spiegeln, insbesondere für die Immobilienwirtschaft, ausreichend Marktliquidität für Investitionen in allen Assetklassen.“

Deutschland weist als polyzentrischer Wirtschaftsmotor Europas eine Vielfalt auf, die ihresgleichen sucht. Die „schiere Anzahl an Objekten erzeugt ganz andere Auswahlmöglichkeiten, von kleinen Wohnungen über Zinshäusern bis zu großen Gewerbeobjekten“, sieht Alexander Neuhuber, Geschäftsführer der MAGAN-Firmengruppe, den Unterschied zur Alpenrepublik: „Auch wenn für uns selbstbewusste Österreicher Wien als supersicherer Standort gilt, im internationalen Vergleich bietet Deutschland als größte Volkswirtschaft Europas und vor allem Berlin mit vier Millionen Einwohnern ein noch viel größeres Maß an Sicherheit.“ In der Hauptstadt Deutschlands hat sich auch WINEGG um 85 Millionen Euro elf Stilaltbauten gekauft.

Die Stadt an der Spree bleibt für die Österreicher weiterhin die Nummer eins, im übrigen Deutschland wird bei Investitionen regional breit gestreut. Denn es wird längst nicht mehr nur in die „Top 7“ investiert, sondern zunehmend auch in B-, C- und sogar D-Städte. Markus Ritter, CEO von C&P, sieht in allen 80 Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern interessante Renditen: „In Kombination mit hoher Stabilität führt das zu einem attraktiven Chancen-Risiko-Verhältnis.“ Mit C&P hat er im Juni das „Portfolio Mitteldeutschland“ erworben. Es umfasst elf Liegenschaften im Umkreis von Leipzig – unter anderem in Halberstadt im Harz, Halle oder Bad Düben.

6B47 setzt derzeit auf die Städte München, Düsseldorf und Berlin, wobei sich die Referenzobjekte des Unternehmens quer durch das gesamte Bundesgebiet ziehen. „Soravia entwickelt aktuell zum Beispiel in Mülheim an der Ruhr ein Stadtquartier mit einer Kombination aus Revitalisierung und modernen Neubauflächen im Ausmaß von rund 200.000 Quadratmetern“, sagt Stefan Spilker, CEO SORAVIA Deutschland, über die Aktivitäten des Unternehmens. UBM errichtet aktuell nicht nur das Headquarter der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ in Frankfurt am Main, sondern auch das erste Bürohaus in Holz-Hybrid-Bauweise der Stadt. Das Büro- und Hotelhochhaus ONE der CA Immo AG in Frankfurt wurde von WiredScore als erstes Hochhaus in Deutschland und in Zentraleuropa mit dem SmartScore-Zertifikat der höchsten Kategorie Platin ausgezeichnet. ONE ist damit Role Model für digital optimiertes Energie- und Ressourcenmanagement.

Auch wenn die österreichischen Marktteilnehmer nur ein kleines Feld im deutschen Immobilienmarkt bespielen, so spielen sie da und dort eine wichtige Rolle oder, wie Thomas G. Winkler meint: „Österreicher werden in Deutschland tendenziell unterschätzt, haben aber manchmal die innovativeren Ideen.“

Ebenfalls in Frankfurt ist der neue FAZ-Tower von UBM Development in Fertigstellung. Die Büroflächen sind bereits zur Gänze an die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ vermietet, die dort ihr Headquarter bezieht. © UBM Development/bloomimages
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