Datenanalyst Dun & Bradstreet: Aber dafür starker prozentueller Anstieg – Unternehmensinsolvenzen im Immobilienbereich nahmen um 79 Prozent zu. Die meisten Pleiten in Zahlen waren dafür im Handel zu verzeichnen.
Der rasante Zinsanstieg 2022 sowie die abgeflaute Nachfrage nach Immobilien hat auch abseits der prominenten Signa-Großpleite für Probleme in der österreichischen Immobilienbranche gesorgt. Wie aus einer Analyse des Datenanalysten Dun & Bradstreet hervorgeht, hätten die Unternehmensinsolvenzen im Immobiliensektor einen rasanten prozentualen Anstieg um 79 Prozent zu verzeichnen gehabt. Diese kletterten in absoluten Zahlen von 102 auf 183 Insolvenzfälle. Gemessen an anderen Wirtschaftszweigen hielten sich die Zahlen in Österreich – sieht man einmal von der Signa-Großpleite ab – in Grenzen. Nicht in der Studie erfasst sind die Volumina der jeweiligen Passiva.
Den von den insgesamt 2.810 Insolvenzen insgesamt, den Dun & Bradstreet mit einem Plus von 20 Prozent als Rekordhoch wertet, habe vor allem der Handel mit 632 Insolvenzfällen die meisten Federn lassen müssen, dicht gefolgt von der Baubranche, bei der 524 Fälle verzeichnet worden sind. Die stärksten prozentualen Zuwächse nach dem Immobiliensektor seien im Bereich persönliche Dienstleistungen (+41 Prozent), Gastronomie und Hotellerie (+36 Prozent) und der Bereich Finanz, Holdings und Investmentgesellschaften (+26 Prozent).
Dem gegenüber nahm die Zahl der Firmengründungen deutlich ab, mit einem Rückgang um zwölf Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die meisten Neugründungen fanden in Wien statt, aber auch hier gab es einen Rückgang von 16 Prozent. Dabei hatte der Handel mit 3.090 die meisten Neugründungen, die stärksten Rückgänge bei Neugründungen waren aber im Bereich Immobilien sowie in der Land- und Forstwirtschaft hingemommen werden.