Gewerbeimmobilienmärkte verharren weiter in Warteposition

Die Stimmung in den Gewerbeimmobilienmärkten ist zwar nach wie vor schlecht - aber zumindest nicht schlechter geworden. Foto: pixabay.com

RICS Global Commercial Property Monitor: Trübe Stimmung veränderte sich auch im zweiten Quartal nicht – trotz positiver Tendenzen in manchen Mietmärkten. Developer haben besonders stark zu kämpfen.

Auch wenn es im Gewerbeimmobilienbereich in manchen Märkten aufgrund einer positiven Mietdynamik Tendenzen zu einer leichten Entspannung gibt, bleibt die Stimmung insgesamt weiterhin trüb. Denn besonders der Development-Bereich kämpft weltweit mit dem schwierigen Marktumfeld, Baustarts erweisen sich nach wie vor rückläufig – und auch die Kapitalerwartungen sind – vor allem in Europa – insgesamt schwach. Das geht aus dem Global Commercial Property Monitor der RICS hervor, der im Quartalsvergleich nach wie vor eine Stagnation auf unterem Niveau ausweist. Der Global Commercial Property Sentiment Index (CPSI) fiel leicht von -10 auf -11. Auch der Mieterindex (Occupier Sentiment Index, OSI) und der Investorenindex (Investment Sentiment Index, ISI) veränderten sich nur minimal, wobei der ISI von -13 auf -11 stieg und damit den besten Wert seit zwei Jahren erreichte.

Vor allem in Europa ist die Stimmung im Allgemeinen mau, obwohl sich in einigen Ländern bereits Verbesserungen bei der Stimmungslage eingestellt hätten, was unter anderem mit den Aussichten für Mietwachstum in den Prime Markets begründet wird. Dem gegenüber stehen sekundäre Büro- und Einzelhandelsflächen, die unter signifikantem Abwärtsdruck stehen, erstklassige Flächen und alternative Assets wie Datencenter wie auch Pflegeeinrichtungen würden bessere Alternativen bieten. Susanne Eickermann-Riepe, Vorsitzende des RICS European World Regional Board (EWRB): „Nachdem einzelne Faktoren Anfang des Jahres eine Belebung angedeutet haben, zeigen die Daten im zweiten Quartal eine erneute Stagnation. Auch wenn sich das Kreditumfeld aufgrund erster Zinssenkungen verbessert hat, wirkt das schwache Wachstum in Europa wie ein Bremsklotz. Sowohl Mieter- als auch Investoren-Sentiment haben sich insgesamt nicht verbessert und bleiben negativ.“

In Deutschland stieg der Gesamtindex des GCPM im zweiten Quartal von -26 auf -18. Die Investorenstimmung verbesserte sich von -28 auf -18 und erreichte damit den gleichen Wert wie die Mieterstimmung. Die Investorennachfrage über alle Assetklassen stieg deutlich, und die Erwartungen an Kapitalwerte und Mieten für Büroimmobilien wendeten sich ins Positive. Kreditkonditionen verbesserten sich auf einen Nettosaldo von +7 Prozent, während die Zahl der neuen Projektentwicklungen nur leicht anstieg. Eickermann-Riepe: „Im Gegensatz zum stagnierenden europäischen Gesamtbild zeigt sich im deutschen Markt eine deutlich positive Bewegung. Leider kann es nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Gesamtindex in Deutschland noch negativer ist als auf europäischer oder globaler Ebene. Aber der Realitätsmodus scheint sich zu verfestigen und verarbeitet sowohl die Komplexität als auch das herausfordernde Marktumfeld.“

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