Forschungskaiser

Biomay - Foto:© Biomay

Die Alpenrepublik bietet für forschende Unternehmen nahezu ideale Bedingungen. Lediglich Österreich und Schweden können europaweit auf Forschungsausgaben von über drei Prozent des BIP verweisen.

Wer Mozart, Apfelstrudel und die Berge ins Spiel bringt, wenn Typisches aus Österreich gefragt ist, müsste konsequenterweise auch die Forschung anführen. Denn als Forschungsstandort ist die Alpenrepublik ein veritabler „Strong Innovator“. Ein Geheimplatz made in Austria? Mitnichten. Die Ansiedelungsbilanz der Standortagentur „ABA – Invest in Austria“ zum Ende des dritten Quartals 2020 belegt dies: Trotz Coronakrise liegt Österreich mit einer Forschungsquote von 3,14 Prozent des BIP nach Schweden auf Platz zwei bei den Forschungsinvestitionen in Europa.  „Wir rechnen mit einem Jahresergebnis, das in etwa 25 Prozent unter dem des Vorjahres liegt, da die meisten der realisierten Projekte 2020 in ihrem Expansionsprozess bereits weit fortgeschritten waren und sich von der Coronakrise glücklicherweise nicht abschrecken ließen, nach Österreich zu kommen“, so Marion Biber, Managing Director der Standortagentur, die sich als Anlaufstelle für internationale Unternehmen versteht, welche in Österreich gründen, erwerben oder sich hier beteiligen wollen.

Labor - Foto:© zukunftindustrie
Labor – Foto:© zukunftindustrie

ECHTE LABORBEDINGUNGEN
Wie viel hierzulande geforscht und entwickelt wird, offenbart die tägliche Berichterstattung in Zeitung und Rundfunk. Zum Covid-19-Impfstoff von BioNTech und Pfizer trug zuletzt etwa ein hiesiges Unternehmen bei. Der Biotech-Spezialist Polymun hilft mit Lipid-Nanopartikeln, die den Wirkstoff in die Zellen befördern, bei der Bekämpfung des Virus. Die auf Kompressoren-Technologien und Kühllösungen spezialisierte deutsche Secop GmbH wiederum errichtet derzeit im steirischen Gleisdorf eine der zentralen Forschungseinrichtungen für die internationale Secop-Gruppe. Auch das Wiener Biotechnologie-Unternehmen Biomay AG –  ein biopharmazeutischer Auftragshersteller und -entwickler – erweitert mittels einer neuen Produktionsanlage in der Seestadt Aspern bis 2022 seine Produktionskapazitäten um das Zehnfache. Es sind vor allem die Steuervorteile, formidablen Fachkräfte, die Topforschung an den Universitäten und außeruniversitären Forschungseinrichtungen sowie die engmaschige Vernetzung von Wirtschaft und Wissenschaft, die ausländische Unternehmen so anzieht. Und nicht zuletzt die Förderungen. Klein- und Mittelbetriebe sowie Großunternehmen werden in Österreich bei der Forschungsförderung gleichwertig unterstützt. Dank der Forschungsprämie können Unternehmen seit drei Jahren zudem 14 Prozent der „F&E“-Ausgaben steuerlich geltend machen. Die Institution schlechthin für die unternehmensnahe Forschung und Entwicklung ist die „Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft“.

LAND DER ERFINDER
Vor allem die „Lifesciences“, also Medizin, Pharma- und Biotechnologie, aber auch unzählige Unternehmen beispielsweise aus den Bereichen „Umwelt & Energie“, „Informations- und Telekommunikationstechnologien“ und „Mobilität“ haben in Österreich ihren Standort. Mehr als 70.000 Forschende sind im Land der Erfinder inzwischen tätig. 

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