Flächenmangel lässt Büromieten in die Höhe schnellen

Mit dem Francis kommen im nächsten Jahr mehr Büroflächen auf den Markt als im heurigen Gesamtjahr. Copyright: Woow Studios

EHL Immobilien: Niedrige Flächenproduktion bringt Angebotsverknappung, Neuvermietungen trotz Konjunkturdelle auf sehr gutem Niveau.

Nachdem die Neuflächenproduktion für Büroimmobilien heuer mit rund 48.500 Quadratmetern nach 126.000 Quadratmetern im Vorjahr einen neuerlichen Tiefstand erreicht hat, deutet sich nun ein Angebotsmangel an, der sich in steigende Mieten ausdrückt. Wie aus dem Büromarktbericht für den Herbst von EHL Immobilien hervorgeht, seien die Büromieten wienweit in allen wichtigen Marktsegmenten angestiegen. Die Spitzenmiete liegt damit bei 27,5 Euro pro Quadratmetern – ein Anstieg von 1,5 Euro gegenüber dem Vorjahr. Auch habe die Incentivierungsrate – sprich besondere Anreize für Nutzer, um Flächen anzumieten – bei Erstbezugsflächen deutlich abgenommen, heißt es.

Die hohe Vermietungstätigkeit ist aber nicht nur dem Verhältnis mit der aktuellen Flächenknappheit geschuldet, geht aus dem EHL-Bericht weiters hervor. Trotz der aktuellen Wirtschaftsflaute dürften heuer voraussichtlich rund 170.000 Quadratmeter an Neuvermietungen erreicht werden, womit man sogar fast an das sehr gute Vorjahresniveau anschließen könne. Das sei zwar in diesem herausfordernden Umfeld „ein erfreuliches und gutes Ergebnis“, so Stefan Wernhart, Geschäftsführer von EHL Gewerbeimmobilien, jedoch müssten sich Unternehmen im Angesicht der geringen Flächenleistung mit ihren Umzugsplanungen deutlich früher auseinandersetzen, um ein für ihre Ansprüche passendes Objekt zu finden: „Insbesondere in den Toplagen Innenstadt und Hauptbahnhof gibt es mittlerweile einen deutlichen Nachfrageüberhang und ein sehr eingeschränktes Angebot.“

Hauptmotiv für den Standortwechsel ist die Optimierung in Hinblick auf Nachhaltigkeit und Qualität. Wernhart: „Unternehmen sind bereit, für beste Qualität und ESG-konforme Büroflächen vergleichsweise höherer Mietpreise zu bezahlen.“ Zumindest im kommenden Jahr wird die Neuflächenproduktion – respektive Fertigstellungen – deutlich ansteigen. Allein mit dem Projekt „Francis“ im Althan Quartier der 6B47 werden 2024 mit 47.700 Quadratmetern mehr Fläche bereitgestellt wie die gesamte Fertigstellungsleistung des heurigen Jahres. Hinzu kommen die Neubauprojekte Carré Muthgasse (ca. 13.000 Quadratmeter), Robin Seestadt (ca. 10.000 Quadratmeter) und Grand Central (ca. 12.500 Quadratmeter).

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