Es geht um viel!

PeterEngert - Foto:© ValueOne u min

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Gerade sehen wir wieder, wie rasch der Klimawandel unserer Volkswirtschaft viel Geld kostet. Ja, Gewitter hat es immer gegeben, die Häufigkeit und Intensität ist aber heute eine andere. Und natürlich wird in anderen Gegenden der Welt viel weniger über Umweltschutz und Klimawandel nachgedacht. Und was heißt das? Dass es uns auch wurscht sein darf? Oder wir uns jetzt den Technologie-Vorsprung erarbeiten können, der uns dann wieder einen jahrzehntelangen Vorsprung sichert gegenüber der Konkurrenz auf Kontinenten, wo Ökologisierung noch kein Thema ist, aber bald eines werden wird?

Eines der Diskussionsfelder, in denen es um Know-how, aber auch um viel Technologie geht, ist die Kreislaufwirtschaft. Jahrtausendelang war der Kreislauf der verwendeten Materialien Basis des Lebens – alles wurde verwendet, umfunktioniert, recycelt und upgecycelt. Niemandem ist eingefallen, neue Materialien mühsam zu beschaffen, solange es Alternativen gegeben hat.

Erst in den letzten Jahrzehnten hat sich eine Konsum- und Wegwerfgesellschaft etabliert. Wohlstand wurde gezeigt, indem man nur mehr Neues verwendet und das Alte viel zu oft einfach weggeworfen hat. Vor 40 Jahren hat es noch Schuster oder Tauschzentralen gegeben, Elektrofachgeschäfte haben auch repariert. Die Wegwerfgesellschaft, zu der wir geworden sind, hat viele von ihnen vernichtet.

Altes sinnvoll nutzen
Einige wenige Jahrzehnte haben ausgereicht, uns in eine Situation zu manövrieren, die das Leben auf unserem Planeten gefährdet. Unser Planet schafft es auf Dauer nicht mehr, die Rohstoffe in dem Ausmaß zu liefern, wie wir sie derzeit brauchen. Es geht nicht nur um Konsum, es geht auch um die Immobilienwirtschaft. Wir verbauen die grüne Wiese, statt versiegelte Flächen zu nutzen, wir deponieren Abbruch lieber, statt ihn wiederzuverwenden, wir denken nicht darüber nach, wie wir Gebrauchtes in neuen Gebäuden wirtschaftlich sinnvoll verwenden können. Fix ist: Schaffen wir keine Umkehr, werden es unsere Nachkommen sehr schwer haben.

Kreislaufwirtschaft ist ein Gebot der Stunde. Im EU-Green-Deal ist sie verankert, nicht kreislauffähige Gebäude werden die EU-Taxonomie nicht erreichen und an Wert verlieren. Große Konzerne denken daher bereits über Methoden nach, wie bisher nicht recycelbare Materialien doch wieder einer neuen Verwendung zugeführt werden können, Abbruch- und Abfalltrennung werden stetig optimiert, und es ist gut zu sehen, dass einige Konzerne die Kreislaufwirtschaft als wichtiges Thema erkannt haben.

Wir stehen erst am Anfang einer wieder funktionierenden Kreislaufwirtschaft. Sie wird uns nicht in die Steinzeit katapultieren, wir werden keinen Verzicht üben müssen, sie wird die Wirtschaft nicht beschädigen, sondern zum Besseren verändern. Um sie effizient nutzen zu können, braucht es helle Köpfe; Digitalisierung hilft, Forschung und Entwicklung für den Recyclingprozess auch. Die ÖGNI hat eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen, die sich damit aus allen Blickwinkeln beschäftigt. Unter dem Motto „Stop talking, start acting“ kümmern wir uns intensiv um das Machbare. Denn persönliche Einstellung und neue Technologien machen unsere Welt besser.

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