EHL zeigt bei Zinshausmarkt vorsichtig optimistisch

Am Wiener Zinshausmarkt deuten sich positive Signale an, dennoch bestehen Risiken. Foto: pixabay.com

EHL Zinshausmarktbericht: Erste positive Signale zeichnen sich nach Phase der Rückgänge und Stagnation ab. Zinssenkung um 25 Basispunkte wichtiger psychologischer Effekt. Dieser spiegle sich am Markt aber noch nicht wider.

Nach einer Phase des Einbruchs und Stillstands am Wiener Zinshausmarkt ortet EHL Immobilien wieder positive Signale. Wie aus dem Zinshausmarktbericht 2024 hervorgeht, zeige sich eine leichte Erholung der Gesamtsituation, wenngleich sich diese noch nicht am Markt in konkreten Zahlen widergespiegelt habe. Franz Pöltl, geschäftsführender Gesellschafter der EHL Investment Consulting, zeigt sich vorsichtig optimistisch: „Es gibt durchaus Anlass zu vorsichtigem Optimismus. Die Zinssenkung um 0,25 Prozent stellt ein wichtiges psychologisches Signal für den Markt und die Investoren dar, auch wenn wir noch keine merklichen Preissteigerungen verzeichnen können.“

Ebenso werde der inflationsbedingte Anstieg der Richtwerte als positiver Faktor gewertet. Dies zusammen mit steigenden Marktmieten und einem begrenzten Angebot an neuen Wohnungen ermögliche es, dass die Richtwertmieten realistisch durchsetzbar sind. „Die Altbaumieten liegen zwar noch immer unter dem Marktniveau, aber sie ermöglichen den unter starkem Kostendruck stehenden Investoren doch eine deutliche Einnahmensteigerung und die ist für viele Zinshausinvestoren derzeit tatsächlich lebensnotwendig“, konstatiert Michael Ehlmaier, geschäftsführender Gesellschafter der EHL Immobilien Gruppe. Ebenso zeige die Entwicklung der Wohnungspreise ab heurigem Frühjahr erstmals wieder eine leichte Aufwärtsbewegung, was wiederum eine Grundlage für Geschäftsmodelle, die auf Parifizierung und den Verkauf von Einzelwohnungen setzen schafft, so Ehlmaier weiter.

Allerdings gebe es nach wie vor Risiken am Markt, konkret nennt EHL eine mögliche Erhöhung der Risikomargen der Banken und die Gefahr von Insolvenzen bei Eigentümern mit Liquiditätsproblemen. Pöltl: „Sollten vermehrt Kredite fällig gestellt werden und es zu Notverkäufen kommen, könnte dies den Markt erneut vor große Herausforderungen stellen.“

Die aktuellen Zahlen spiegeln die verbesserten Zukunftsaussichten jedenfalls noch nicht wider: Im Jahr 2023 sank das Marktvolumen um etwa 57 Prozent auf 260 Transaktionen mit einem Gesamtwert von 950 Millionen Euro. Für das Gesamtjahr 2024 prognostizieren die Experten der EHL einen weiteren Rückgang der Preise um etwa 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

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