Büromarkt: Großgesuche dominieren Vermietungsmarkt

Der Wiener Büromarkt zeigt sich erstaunlich resilient. Der Submarkt Hauptbahnhof etwa ist de facto vollvermietet. Foto: pixabay.com

Otto Immobilien: Hohe Nachfrage und wachsendes Neubauvolumen am Wiener Büromarkt für die kommenden Jahre. Zahlreiche Vorvermietungen absorbieren Neubauflächen.

Anders als etwa in deutschen Metropolen erweist sich der Wiener Büromarkt als erstaunlich resilient – vor allem, was neue Büroflächen betrifft. Im aktuellem Büromarktbericht 2024 rechnet Otto Immobilien für das heurige Jahr mit einer Vermietungsleistung von rund 150.000 Quadratmetern nach 145.000 Quadratmetern im Vorjahr. Dem steht für heuer ein Fertigstellungsvolumen an neuen Büroflächen von rund 99.000 Quadratmetern gegenüber, weswegen die Leerstandsquote im zweiten Quartal mit 3,5 Prozent nach wie vor gering ist. In den Submärkten Innere Bezirke und Hauptbahnhof liegen die Leerstände mit 2,65 Prozent bzw. 1,73 Prozent noch niedriger. Mit ein Grund für die starke Nachfrage an modernen Büroflächen sei der verstärkte Fokus auf Nachhaltigkeit und Effizienz, den Unternehmen bei der Standortwahl setzen. Eugen Otto, Geschäftsführer von Otto Immobilien sieht in diesen Parametern die im internationalen Vergleich aktuell ungewöhnliche Stabilität des Wiener Büromarkts bestätigt: „Die Nachfrage nach modernen Büroflächen ist ungebrochen.“

Die Gesamtleerstandsquote dürfte laut Einschätzung von Otto Immobilien aufgrund der Fertigstellungen im Jahresverlauf geringfügig auf 4,2 Prozent steigen. Überdies verweist Otto Immobilien auf eine klare Dominanz von Großgesuchen ab 1.000 Quadratmetern, die rund 70 Prozent der Vermietungsleistung von knapp 85.000 Quadratmeter im ersten Halbjahr ausgemacht hatten. Die soliden Auslastungsraten am Wiener Büromarkt sorgen entsprechend für stabile Spitzenmieten, die derzeit bei 28,50 Euro pro Quadratmeter liegen, die Durchschnittsmiete liege bei 15,80 Euro pro Quadratmeter. Das sei auch ein Argument für Investoren. Philipp Granabetter, Senior Berater Büroflächen bei Otto Immobilien sagt, dass Wien insbesondere langfristige Investitionen anziehe: „Die stabilen Spitzenmieten und die niedrige Leerstandsquote sind klare Indikatoren dafür.“

Büromieten in Wien. Grafik: Otto/Steinbrenner

Auch die Pipeline für kommenden Jahre zeigt sich vielversprechend: Im kommendem Jahr stehen etwa die Fertigstellung von Teilen des Village im Dritten, das MC 15 in der Modecenterstraße 15 sowie große Teile des Vienna TwentyTwo an. In Summe rechnet man für das kommende Jahr mit einem ähnlichen Volumen wie heuer, in den Jahren 2026 und 2027 sollen weitere 210.000 Quadratmeter auf den Markt kommen, von denen sich zwei Drittel bereits in der Bauphase befinden. Anthony Crow, Leiter Otto Gewerbe-Immobilienvermarktung sagt, dass man davon ausgehen kann, dass sich der positive Trend auf dem Wiener Büromarkt fortsetzen werde: „Mit der Fertigstellung von fast 100.000 m² neuen Büroflächen in 2024 und weiteren rund 100.000 m² im Jahr 2025 bleibt Wien ein attraktiver Standort für Unternehmen und Investoren gleichermaßen.“

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