ARGE Eigenheim fordert 1,1 Milliarden für Modernisierung im Bestand

Die ARGE Eigenheim will gezielte Förderungen für die Bestandssanierung. Foto: Franz Neumayr

„Neues Geld“ für mehrgeschossigen Wohnbau soll zur Modernisierung im Bestand genutzt werden.

Die ARGE Eigenheim plädiert im Rahmen des Erneuerbaren Wärme Gesetzes (EWG) für eine gezielte Förderung im mehrgeschossigen Wohnbau in Österreich. Laut Christian Struber, Bundesobmann der ARGE Eigenheim, sollten rund 1,1 Milliarden Euro, etwa 9,000 Wohneinheiten, für die Modernisierung von Bestandsbauten verwendet werden. Ein weiterer Finanzierungstopf, der Zukunftsfonds, stelle mit 1,1 Milliarden Euro eine wesentliche Ressource dar. Struber betont die Notwendigkeit des Umstiegs von Öl und Gas auf erneuerbare Energieträger, um Klimaziele zu erreichen. Die Gemeinnützigen hätten bereits erheblich in die Wärmewende investiert und benötigen zusätzliche Mittel, um diese Anstrengungen zu verstärken. Die Bestandssanierung werde als dringende Notwendigkeit betrachtet, da 37 Prozent der gemeinnützigen Wohnungen noch fossile Heizsysteme aufweisen. Die ARGE Eigenheim unterstreicht die Bedeutung gezielter staatlicher Unterstützung, insbesondere im Segment der dezentralen Systeme wie Gasetagenheizungen.

Im Jahr 2022 seien über eine Milliarde Euro in die Instandhaltung und Sanierung von gemeinnützigen Wohnungen geflossen. Die Gesamtinvestitionen der Gemeinnützigen beliefen sich 2022 auf 4,8 Milliarden Euro, wobei 77 Prozent auf den Neubau und 23 Prozent auf Sanierung und Instandhaltung entfallen sind. Diese Investitionen hätten über 19.000 Vollzeit-Arbeitsplätze geschaffen und gesichert.

Allerdings werde für 2024 ein massiver Einbruch bei den Wohnungs-Fertigstellungen erwartet, was auf veränderte Rahmenbedingungen wie Zinsanstieg, Inflation und steigende Preise für Grundstücke, Energie und Baustoffe zurückgeführt wird. Die ARGE Eigenheim appelliert an die öffentliche Hand, gezielte Maßnahmen zu ergreifen, um den gemeinnützigen Wohnbausektor zu unterstützen und den Rückgang bei den Fertigstellungen abzuwenden.

Die Kreditinstitute-Immobilienfinanzierungsmaßnahmen-Verordnung (KIM-Verordnung) bleibe laut ARGE Eigenheim weiterhin ein zentrales Thema. Hypothekarkredite seien demnach in den ersten drei Quartalen 2023 um 50,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesunken. Die ARGE Eigenheim setzt ihre Hoffnung auf einen erfolgreichen Individualantrag beim Verfassungsgerichtshof, um die Einschränkungen der KIM-Verordnung zu überwinden und den Wohnbau wieder anzukurbeln.

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