Wenn Häuser sprechen könnten …

Copyright: F.Jana Madzigon

Zinshauszukunft kann so einfach sein. Erfahren Sie hier, wie man Gründerzeithäuser wieder zum Strahlen bringt.

Es war einmal ein altes Zinshaus. Jahrzehntelang stand es im Eigentum einer Familie. Mit der Zeit wurde es schäbig und undicht, und dann verstarben auch noch die Eigentümerinnen und Eigentümer. Die neun Erbinnen und Erben aus drei Familiensträngen nahmen zwar Reparaturen vor, aber für eine große Sanierung waren die Erträge zu gering. Das Zinshaus sehnte sich sehr danach, wieder in seinem alten Glanz zu erstrahlen. Doch die Besitzer konnten sich nicht einigen, was damit passieren sollte. Über viele Monate diskutierten sie hitzig. Schließlich kam der Wendepunkt mit der Teilnahme am baukult-Forschungsprojekt „ZINSHAUS2040“. In einem partizipativen, moderierten Prozess erarbeiteten die Eigentümerinnen und Eigentümer neben Sofortmaßnahmen eine langfristige Perspektive des Zinshauses.

Unter Ausnutzung aller möglichen Förderungen und mit dem Know-how der baukult-Expertinnen und -experten wurde das Haus Stück für Stück erneuert. Das Zinshaus ist überglücklich Menschen leben und lachen in sanierten Wohnungen, und jedes Mal, wenn am Gründach jemand gartelt, wird das Haus ein bisschen gekitzelt. Im Erdgeschoß gibt es jetzt ein Büro und ein kleines Geschäft, sodass immer etwas los ist. In der begrünten Hoffassade erklingt Summen und Brummen, und an warmen Sommertagen wird es dem Haus nicht heiß. Die neuen Fenster lassen weder Lärm noch Hitze oder Kälte hindurch, und dank Fernwärmeanschluss ist dem Haus von oben bis unten immer warm. Besonders zufrieden ist das Zinshaus mit seinem begrünten Dachzubau aus Holzfertigteilen. Damit ist es bis obenhin bewohnt und blickt weit über die anderen Häuser der Stadt.

Regina M. Lettner, Geschäftsführerin baukult ZT GmbH und Salon-Real-Mitglied

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