Arnold Immobilien: Im zweiten Quartal nur 735 Millionen Euro investiert. Fast nur einheimische Investoren, vor allem Privatanleger am Markt aktiv.
Der heimische Immobilieninvestmentmarkt hat auch im zweiten Quartal unterdurchschnittlich performt. Das geht aus einer aktuellen Analyse von Arnold Immobilien hervor, die für das Q2 ein Investmentvolumen von gerade einmal 735 Millionen Euro ausweist – was rund 44 Prozent weniger sind als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Das liegt mitunter auch daran, dass sich aufgrund der Zinssensibilität vor allem institutionelle Investoren aktuell sehr zurückhaltend zeigen und derzeit wenig kaufen. Das lässt sich auch an der Investorenlandschaft ablesen: Laut Analyse von Arnold Immobilien seien 88 Prozent des Transaktionsvolumens von heimischen Investoren abgewickelt worden, wobei mit 56 Prozent ein überdurchschnittlich hoher Anteil auf Privatanleger entfällt.
Dennoch habe der Run auf handverlesene Top-Liegenschaften bereits begonnen, so Markus Arnold, Alleineigentümer und CEO von Arnold Immobilien: „Die Transaktionsvolumina sind im Q2 zwar immer noch niedrig, allerdings beobachten wir, dass besonders eigenkapitalstarke Private aufgrund der attraktivsten Renditen seit Jahren aktiv geworden sind.“ Diese seien im Vergleich zum Vorjahr über alle Assetklassen hinweg gestiegen. Laut Analyse legten die Spitzenrenditen bei Bürogebäuden und Logistikimmobilien mit +115 Basispunkten (YoY) auf 4,25 Prozent bzw. 4,75 Prozent zu, bei Geschäftshäusern und Neubau-Wohnimmobilien wuchsen sie um 100 Basispunkte auf 4,3 bzw. 3,9 Prozent an. Bei Hotelimmobilien hätten die Prime Yields um 80 Basispunkte auf 5,1 Prozent zugelegt. Zwar seien Hotels laut Arnold weiterhin stark nachgefragt, jedoch mangle es an investmentfähigen Produkten am Markt.
Für das zweite Halbjahr rechnet Arnold Immobilien mit weiteren Renditesteigerungen, abhängig vom EZB-Leitzins. Bis Ende des Jahres sollten die Renditen jedenfalls ihren Höhepunkt erreicht haben, weswegen man – wenn auch in überschaubarem Rahmen – mit einer Steigerung der Investmentvolumina ausgeht. „Wir erwarten bis zum Jahresende eine höhere Aktivität auf den Investmentmärkten, die sich aufgrund der aktuell deutlich längeren Verkaufsprozesse vollumfänglich erst im Transaktionsvolumen des Jahres 2024 niederschlagen wird“, so Arnold. Das vor allem deswegen, weil Investoren seit dem heurigen Sommer auf ein sehr vielfältiges Angebot mit attraktiven Ankaufskonditionen vorfinden.
Erste Benchmarks bei Transaktionen habe es im Sommer bereits gegeben – und die haben vor allem deutlich attraktivere Renditelevel aufgewiesen. Martin Ofner, Leiter Marktanalyse bei Arnold Immobilien: „Das seit Juni 2023 wieder signifikant gestiegene Investoreninteresse wird durch die attraktivsten Renditelevels seit 2015 in den Assetklassen Büro und Neubau Wohnen befeuert.“