kika/leiner: Größter Gläubiger ist die Republik

Nachdem sich die Signa von kika/leiner getrennt hat, ist nun die Insolvenz über die Möbelkette eröffnet worden. Foto: kika/leiner/Archiv

Heutige Tagsatzung am Landesgericht St. Pölten: Forderungen in der Höhe von 93,3 Millionen Euro angemeldet, weitere Anstiege der Passiva wahrscheintlich. Republik mit 46,5 Millionen Euro größter Gläubiger.

Bei der heutigen Tagsatzung am Landesgericht St. Pölten sind aktuell 93,3 Millionen Euro an Forderungen angemeldet werden – wobei dieser Wert allerdings steigen dürfte, rechnet der Kreditschützer KSV1870 in einer entsprechenden Pressemeldung. Insgesamt haben rund 450 Gläubiger ihre Forderungen angemeldet, 51 Millionen Euro seien bislang vom Insolvenzverwalter anerkannt worden. Als größter Gläubiger gilt die Republik Österreich mit rund 46,5 Millionen Euro, hinzu kommen die ÖGK mit 3,5 Millionen Euro, Vermieter und Banken mit 12,1 Millionen Euro sowie die COFAG mit 3,9 Millionen Euro. Am 25. September soll über den Sanierungsplan mit einer Quote von 20 Prozent abgestimmt werden. Zumindest ist eine Fortführung des Unternehmens durch das Landesgericht St. Pölten genehmigt worden.

Die Forderungen dürften aber höher werden, da noch jene der rund 1.530 Mitarbeiter ausständig seien, geht aus der KSV-Mitteilung hervor. In den kommenden Wochen soll die fortlaufende Überprüfung des Finanzplans sowie die Angemessenheit und Erfüllbarkeit des Sanierungsplans im Mittelpunkt stehen. Im Zuge dessen werde der Fokus auf die aktuell laufenden Verhandlungen des besonderen Insolvenzverwalters Stephan Riel mit dem vorherigen Eigentümer (Signa) liegen, wobei konkrete Informationen erst kurz vor dem 25. September – der Sanierungsplantagsatzung – vorliegen werden.

Der Insolvenz ging ein Verkauf des Kika/Leiner-Geschäfts durch die Signa zuvor. Während die Immobilien an die Supernova um Frank Albert gegangen sind, ist das operative Geschäft an Hermann Wieser verkauft worden, der kurz nach der Transaktion Konkurs angemeldet hatte (immobilien investment berichtete). Nun liege die Entscheidung über das weitere Schicksal des Unternehmens bei den Gläubigern, wobei das Angebot mit einer Quote von 20 Prozent lediglich das gesetzliche Mindestangebot darstelle. Brigitte Dostal, Leiterin KSV1870 Insolvenz Wien/NÖ/Bgld: „Der KSV1870 wird gemeinsam mit den Beteiligten alles daran setzen, eine Verbesserung der Sanierungsplanquote zu erreichen und eine wirtschaftlich vernünftige Lösung zu erzielen, um die Arbeitsplätze und das Fortbestehen des Unternehmens zu sichern.“

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