Kaum noch Flächen für innerstädtische Quartiersentwicklungen in Wien

Das LeopoldQuartier der UBM wird neben dem Village im Dritten der ARE im Future Cities Report von CBRE als prototypische Quartiersentwicklung angesehen. Visualisierung: Squarebytes

CBRE Future Cities Report: Wachsende Bedeutung von Mixed-Used-Stadtquartieren. Nach Realisierung von Village im Dritten und dem LeopoldQuartier sind die Flächenpotenziale in innerstädtischen Lagen erschöpft. Quartiersentwicklungen mit guter Planung aber auch dezentral möglich.

Gemischt genutzte Stadtquartiere werden in Zukunft eine noch wesentlichere Rolle spielen, die Reserven an geeigneten Flächen sind im innerstädtischen Bereich von Wien allerdings nahezu ausgereizt. Das geht aus dem „Future Cities Report“ des Immo-Dienstleisters CBRE am Dienstag hervor. Andreas Ridder, Managing Director bei CBRE Austria merkt allerdings an, dass solche Quartier auch in dezentralen Lagen erfolgreich sein können, eine entsprechend gute Planung vorausgesetzt. „Der Schlüssel zum Erfolg liegt vor allem in der vielfältigen Nutzungsmischung, die mit sozialen Komponenten und öffentlichen Begegnungsmöglichkeiten verknüpft wird“, so Ridder. Weiters wesentliches Kriterium sei eine gute Anbindung an den öffentlichen Verkehr sowie die Nachhaltigkeit in Errichtung und Betrieb. Laut CBRE Research bildet ein kooperativer Planungsansatz die Grundlage für das Gemeinschaftsgefühl, das in solchen Stadtquartieren entsteht.

Obwohl die Vorteile eines gemischt genutzten Quartiers – etwa weil sie durch Kombination von Wohnen und Arbeiten gleichmäßige Frequenzen schaffen würden, die wiederum dem Einzelhandel zugute kommen – auf der Hand liegen, gestaltet sich die Suche nach kürzlich entwickelten, gemischt genutzten Quartieren in Wien als schwierig, so CBRE weiter. Während in Gebieten wie dem Nordbahnviertel und dem Sonnwendviertel der Wohnbau dominieren würden, seien größere Büroentwicklungen eher in Randlagen anzutreffen. Dies führt CBRE nicht nur auf städtebauliche Leitbilder und Masterpläne zurück, sondern auch auf den hohen Druck, Wohnraum für die wachsende Bevölkerung zu schaffen.

In Wien werden zwei Entwicklungen angeführt, die man im Future Cities Report als prototypisch für ein Quartier betrachtet, das „Village im Dritten“ der BIG-Tochter ARE sowie das LeopoldQuartier von UBM Development. Das „Village im Dritten“ ist ein 22 Hektar großes Areal auf dem ehemaligen Aspangbahnhof in Wien Landstraße. Hier entstehen in mehreren Etappen insgesamt 250.000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche (BGF). Das zweite Projekt, das „LeopoldQuartier“ der UBM Development in Wien Leopoldstadt, setzt aufgrund seiner Holz-Hybrid-Bauweise neue Maßstäbe in Europa. Bis 2028 werden entlang des Donaukanals auf einer 2,3 Hektar großen Liegenschaft 75.000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche errichtet. Nach der Realisierung dieser beiden Großprojekte werden die innenstadtnahen Flächenpotenziale weitgehend erschöpft sein.

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