United Benefits Holding: Grüne Finanzzukunft

Manuel Bugl. Foto: United Benefits Holding

Die nachhaltige Investmentstrategie der United-Benefits-Tochter Wealthcore wurde auf Bestandsimmobilien erweitert. Ein erstes Resümee liefern die beiden Geschäftsführer Ralph Andermann und Manuel Bugl im Interview.

Welche Aspekte sind Ihnen bei der Weiterentwicklung ihrer Fondsstrategie,  die Sie 2021 etabliert haben, besonders wichtig?

Manuel Bugl: Seit dem Launch unseres Green Impact Fonds im Dezember 2021 widmen wir uns konsequent der Weiterentwicklung unserer nachhaltigen Investmentstrategie, die wir auch auf Bestandsimmobilien erweitert haben. Hier haben wir bereits erste gute Erfahrungen gemacht.

Ralph Andermann: Aufgrund der aktuellen Marktlage mit steigenden Zinsen, hohen Baupreisen und nicht planbaren Verkaufspreisen bleibt der Wohnungsneubau weitestgehend aus. Die Politik erkennt das Problem und versucht mit Wohnbauförderung, die insbesondere auf nachhaltige Baulösungen abzielt, gegenzusteuern. Vor allem besonders energieeffiziente Gebäude und innovative Bauweisen, wie z. B. seriell-modulare Holzbauweisen, stehen hier im Fokus.

Bugl: Mit unseren Partnern konnten wir die entsprechenden Ressourcen für den Bau solcher Häuser sichern und können dadurch einen wesentlichen gesellschaftlichen und klimatischen Beitrag leisten.

Auf welche Best-Practice-Beispiele sind Sie aktuell sehr stolz? Warum?

Bugl: Gemeinsam mit unseren In-house-Architekten und Bauingenieuren wurde das Impact House entwickelt, das durch serielle Holzbauweise schnell und mit geringem Emissions-Fußabdruck neu gebaut werden kann. Die Anwendung fossilfreier Energieträger sowie thermischer Gebäudesimulationen pro Zimmer während der Planungsphase sichern die maximale Energieeffizienz des Hauses. Diese Vorgehensweise birgt enormes Potenzial, da durch Standardisierung „in time and budget“ gebaut werden kann, was für alle Beteiligten Planungssicherheit gewährleistet.

Ralph Andermann. Foto: Wealthcore Investment Management GmbH

Andermann: Die technischen Lösungen für eine Bestandssanierung in serieller Bauweise sind auch da. Jetzt gilt es, ausreichend Kapazitäten in der Produktion der Bauteile für die Umsetzung zu schaffen. Als Praxisbeispiel darf ich gerne auf eine Bestandsimmobilie (60 Jahre Wohnbau) verweisen, bei der durch serielle thermische Sanierung der Fassaden und des Daches ohne Eingriff in die Räumlichkeiten der Bestandsmieter der Heizwärmebedarf von über 300 kwh/m2 auf 35 kwh/m2 gesenkt werden konnte. Darüber hinaus wurden rund 50 % der Investition durch Fördermittel gedeckt.

Welche Investmentlösungen haben Sie aktuell in Vorbereitung?

Andermann: Derzeit konzipieren wir einen Investment-Fonds, mit dem erstmalig sowohl das E als auch das S von ESG auf Artikel-9-Niveau in einem Fonds abgebildet wird. Derzeit konzipieren wir einen Investment-Fonds, mit dem erstmalig sowohl das E als auch das S von ESG auf Artikel-9-Niveau in einem Fonds abgebildet wird. Dadurch ermöglichen wir institutionellen Investoren, in unser Impact House, das nachhaltig, nahezu CO2-neutral, innovativ und sozial ist, zu veranlagen.

Bugl: Mit diesem Ansatz erweitern wir konsequent unsere ESG-Strategie und liefern einen Beitrag zur Linderung der Wohnungsnot für untere und mittlere Einkommensgruppen, nicht nur in Österreich, sondern vor allem in Deutschland, wo sozial geförderter Wohnbau häufig negativ besetzt ist.

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