Aktuell werden rund 2,5 % der gesamten Bürofläche in Europa als Flex Offices gewertet, das Potenzial liegt allerdings – so die Experten von CBRE – bei 10 bis 20 % in den kommenden drei bis fünf Jahren.
Der größte Flex Office Markt in Europa ist London, wo bereits mehr als zwei Millionen Quadratmeter – und damit mehr als 10 % des gesamten Büroflächenbestandes – Flex Office Flächen zur Verfügung stehen. Die größten Anmietungen mit rund 31.000 Quadratmeter von Flex Offices im ersten Halbjahr 2023 fanden auch in London statt, gefolgt von Madrid (12.350 m²) und München (10.200 m²). „Obwohl auch in Wien der Markt wächst, spielt die österreichische Hauptstadt im europäischen Vergleich noch eine untergeordnete Rolle: nur etwa 1 % der Flächen entfallen auf flexible Büroflächen. Wir sehen aber auch hier großes Potenzial und erwarten eine etwas verzögerte Entwicklung”, so Schild.
Homogene Flex Office Mieten
Während am (kontinental)europäischen Büromarkt die Mieten aktuell zwischen 27 Euro/m²/Monat und 90 Euro/m²/Monat variieren, zeigt sich der Flex Office Markt relativ einheitlich: die Preise für einen Arbeitsplatz pro Monat liegen im Schnitt zwischen 500 und EUR 890 Euro am europäischen Kontinent. „Während in den kontinentaleuropäischen Hauptstädten vor allem die Anfangspreise auf ähnlichem Niveau sind, liegt London darüber: am größten Flex Office Markt muss man mit Kosten von 800,00 bis 1.500 Euro pro Monat und Arbeitsplatz rechnen”, so Laura Holzheimer, Head of Research bei CBRE. In Wien liegen die Kosten für Einzelbüros pro Monat aktuell bei 300 bis 1.000 Euro und damit auf ähnlichem Niveau wie in München oder Amsterdam.
Flächenumsatz rückläufig, Prognose gut
Wie am europäischen Büromarkt generell war auch der Flächenumsatz bei flexiblen Office Lösungen im ersten Halbjahr rückläufig. Dies ist auf eine Kombination aus wirtschaftlicher Unsicherheit und der Strategie der Betreiber von Co-Working Spaces, auf bestehende Flächen zu setzen und für diese eine hohe Auslastung zu erzielen, zurückzuführen. “Neuerrichtungen stagnieren zurzeit – auch bei Flex Offices. Sobald sich die Wirtschaftslage wieder stabilisiert, wird auch das Interesse der Flex Office Betreiber wieder anziehen”, so Schild.
ESG gewinnt an Bedeutung
Nachhaltigkeit ist für Unternehmen einer der wichtigsten Schlüsselfaktoren, der sich auch auf die Immobilienstrategie auswirkt. Während bei eigengenutzten Immobilien die Kontrolle über die Erfüllung von ESG Kriterien vergleichbar einfach ist, müssen nun auch Betreiber von Co-Working Spaces bzw. Flex Offices diese berücksichtigen, um den Ansprüchen der Unternehmen, die diese Flächen mieten, gerecht zu werden. Potenzielle Mieter fordern mehr Transparenz von den Flex Office Betreibern, die nun rasch nachziehen müssen. „Die Erfüllung der ESG Kriterien ist zentral für Vermieter – das gilt auch für Flex Offices. Die Nutzung von Co-Working Spaces und deren Nachhaltigkeitsindex spielt in die Nachhaltigkeitsberichte von Unternehmen hinein. Hier wird an transparentem Reporting gearbeitet”, so Holzheimer.