Mehr als 70 Prozent der Unternehmen wollen ihr Einzelhandelsportfolio erweitern, bei Diskontern sind es sogar 83 Prozent.
Laut einer aktuellen Studie des Immobiliendienstleisters CBRE plant ein Großteil der Einzelhandelsunternehmen, ihre stationären Geschäftsflächen auszuweiten. Fast drei Viertel der befragten Unternehmen wollen ihr Einzelhandelsportfolio erweitern, wobei insbesondere Fachmarktzentren für die Expansion favorisiert werden. Demnach wollen 70 Prozent der Unternehmen und sogar 83 Prozent Discounter ihr Einzelhandelsportfolio erweitern. Insgesamt wurden für die „European Retail Occupier Survey 2024“ über 60 Einzelhändler mit weltweit mehr als 130.000 Geschäften befragt.
Walter Wölfler, Head of Agency & Sector Retail bei CBRE Austria sagt, dass sich das gestiegene Verbrauchervertrauen in weiten Teilen Europas allmählich in höheren Konsumausgaben niederschlägt: „Dadurch haben Einzelhändler das Vertrauen, sowohl in bekannte als teilweise auch in neue Märkte zu investieren.“ Die Befragten der Studie betonten zudem die Rolle stationärer Geschäfte: 80 Prozent bestätigten darin den sogenannten „Halo-Effekt“, wonach physische Standorte zu steigenden Online-Umsätzen in der jeweiligen Region beitragen.
Flagship-Stores in Hauptstädten und wichtigen Einkaufsmetropolen würden dabei im Mittelpunkt der Expansion stehen, geht aus der Studie weiter hervor. Das wäre laut CBRE sogar ein kräftiger Anstieg im Vergleich zu 2022, als nur 26 Prozent der Einzelhändler Expansionspläne verfolgten. Zudem bevorzugen 84 Prozent der Händler angemietete Flächen, wobei das Luxussegment verstärkt auf den Erwerb von Immobilien setzt, um sich Top-Standorte langfristig zu sichern.
Ebenfalls im Fokus der Retailer sind Fachmarktzentren, die von 45 Prozent der befragten Einzelhändler bevorzugt werden, was CBRE auf die hohe Kundenfrequenz, die Verfügbarkeit kostenloser Parkplätze und die große Ansammlung ähnlicher Anbieter zurückgeführt. Darüber hinaus spielen ESG-Kriterien (Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) eine immer größere Rolle: Sechs von zehn Einzelhändlern erwarten, dass umweltfreundliche Mietverträge in den nächsten drei Jahren Verhandlungsbestandteil werden. Dies entspricht einem Anstieg von 45 Prozent gegenüber der letzten Umfrage vor zwei Jahren.