ÖVI: Deutliche Reduktion bei Fertigstellungen im nächsten Jahr

Die Baubewilligungen sind deutlich zurückgegangen, ebenso wie die Fertigstellungen in den kommenden zwei Jahren. Foto: pixabay.com

Rück- und Ausblick: Auch die Zahl der Baubewilligungen ist um ein Viertel eingebrochen. ÖVI fordert Maßnahmen.

In den beiden kommenden Jahren muss mit einer deutlichen Reduktion der Fertigstellungen im Wohnsegment gerechnet werden. Das geht aus dem Jahresresümée- und Ausblick des Österreichischen Verbands der Immobilienwirtschaft hervor, der auch von einem Einbruch der Baubewilligungen im zweiten Quartal von 25 Prozent spricht. Konkret erwarte man auf Basis der Bauträgerplattform Exploreal für die kommenden zwei Jahre in ganz Österreich 34.900 bzw. 33.100 Fertigstellungen 2025. Heuer gab es noch 44.500 Fertigstellungen. Eine Prognose des Forschungsinstituts IIBW geht für 2023 von etwa 40.000 Bewilligungen aus, 2021 sind es noch knapp 60.000 Bewilligungen gewesen.

Ebenso rückläufig erwiesen sich heuer die Hypothekarkredite, die in den ersten drei Quartalen um über die Hälfte auf knapp 45.000 gesunken sind, ebenso die jeweiligen Kreditvolumina. Vor allem im Bereich zwischen 250.000 und 500.000 Euro gab es Einbußen von über 50 Prozent, so der ÖVI, der sich auf eine Analyse des Kreditschützers KSV1870 stützt. Damit hat sich das Angebot an Eigentumswohnungen auf genannten Portalen nach Zahlen von IMMOunited nahezu verdoppelt. Das habe sich unmittelbar nach Inkrafttreten der KIM-Verordnung und den ersten Zinsschritten im Sommer des Vorjahres eingestellt. Seither würden Objekte auch fast doppelt so lange zur Vermarktung auf den online-Portalen. bleiben. Ein Preisverfall habe jedoch nicht stattgefunden, vor allem die Eigentumspreise im Neubau seien stabil geblieben, während bei Gebrauchtimmobilien in einzelnen Gegenden von Preisschwankungen betroffen waren.

Die gegenwärtigen Marktentwicklungen haben demnach Folgewirkungen – und zwar nicht nur für die Baubranche und die Projektentwicklung, sondern auch alle weiteren Segmente innerhalb der Wertschöpfungskette der Immobilienwirtschaft wie Makler, Vertragserrichterund weitere Dienstleister. Projekte würden verschoben oder vorläufig auf Eis gelegt; während die Baukosten nach wie vor hoch seien, sei die Nachfrage stark zurückgegangen. Diesbezüglich fordert der ÖVI von der Politik Maßnahmen, die es österreichischen Familien wieder ermöglicht, einerseits eine Immobilie zu erwerben und andererseits den Mietbereich wieder entlastet. Dort habe sich das sichtbare Angebot stark reduziert, bedingt durch das heuer eingeführte Bestellerprinzip sei das Angebot auf den entsprechenden Plattformen von 34.000 auf 25.000 Angebote gesunken.

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