CBRE: Am Wiener Hotelmarkt deutet sich mehr Dynamik an

Der Wiener Tourismus boomt derzeit. Foto: Wien Tourismus/Paul Bauer

Durch positive Entwicklungen im Tourismus rechnet CBRE mit steigenden Investments – sofern die Zinsen sinken.

Der stark wachsende Wiener Tourismus dürfte auch auf wachsendes Interesse von Hotelinvestoren stoßen, wie aus dem aktuellen CBRE Hotelmarktbericht Mittwochvormittag hervorgeht. Im Jahr 2023 hätten die Nächtigungszahlen und Umsätze das Vorkrisenniveau mittlerweile übertroffen, was auch eine Steigerung des Investmentvolumens auf dem Hotelimmobilienmarkt nach sich ziehen würde. Mit der Fertigstellung von ca. 670 neuen Hotelzimmern allein im Jahr 2023 und weiteren knapp 1.700 Zimmern, die für 2024 erwartet werden, zeigt sich zudem ein deutliches Wachstum im Hotelmarkt Wiens. Besonders bemerkenswert wertet CBRE dabei den Anstieg im Luxussegment, das weiterhin boomt und rund 40 Prozent der neuen Zimmer ausmacht.

Investitionen in Hotels würden ebenfalls wieder ansteigen. Obwohl das Investmentvolumen in österreichische Hotels im Jahr 2023 im Vergleich zu 2019 zurückgegangen ist, wird erwartet, dass es mit sinkenden Zinsen wieder steigen wird. „Die Investoren werden bei der Wahl der Objekte bewusster und achten vermehrt auf Lage, Frequenz und ESG-Kriterien“, erklärt Lukas Schwarz, Head of Investment Properties bei CBRE.

„Die aktuellen Zahlen und Prognosen für den Tourismus sind vielversprechend. Das motiviert auch Hotelentwickler und -betreiber, auf den Wiener Markt zu kommen – das gilt für klassische Hotelprojekte, aber auch für Serviced Apartments“, so Schwarz. Die größten Projekte des Jahres in Wien sind The Hoxton mit rund 200 Zimmern, das EST Hotels & Residences Palais Chotek mit 170 Zimmern sowie das Hampton by Hilton Vienna City West mit ca. 360 Zimmern. Insgesamt werden 2024 neun große Hotelprojekte in Wien finalisiert. Aber: Während das Luxussegment floriert, geraten Midscale Hotels unter Druck. „Im Hotelsegment sehen wir ähnliche Entwicklungen wie im Handel: Low Budget und Luxus boomen, während das Mittelpreissegment unter Druck gerät“, so Schwarz.

Besonders im Trend würden zunehmend Boutiquehotels liegen, die eine Renaissance in Wien erleben. Design, zentrale Lagen und durchdachte Konzepte begeistern Touristen und würden diese Kategorie zu einer gefragten Option machen, so die Einschätzung von CBRE. Die Neugestaltung von Hotels beziehe zudem vermehrt auch leerstehende Flächen mit ein, wie F&B-Bereiche, Konferenzräume und Wellnessbereiche. „Hier gilt es, neue Konzepte zu finden, die effizient und gefragt sind“, betont Schwarz. ESG-Kriterien spielen eine zunehmend wichtige Rolle bei der Neugestaltung von Hotels, da Gäste vermehrt nach nachhaltigen Lösungen suchen. Dies wird auch die Gestaltung der Hotels in Zukunft stark beeinflussen.

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